Die Geduld ist aufgebraucht: Nach wochenlanger Talfahrt hat Juventus Turin Konsequenzen gezogen und sich von Trainer Igor Tudor getrennt.
Das verkündete die Alte Dame einen Tag nach der bitteren 0:1-Pleite gegen Lazio Rom am Sonntag. Der Kroate, einst Publikumsliebling als Spieler (1998–2007), ist damit Geschichte – ebenso wie seine Assistenten Ivan Javorčić, Tomislav Rogić und Riccardo Ragnacci.
Dabei hatten die Juve-Bosse Tudor nach der vergangenen Saison noch das Vertrauen ausgesprochen – mit großen Plänen und viel Pathos. Doch auf dem Platz setzte es zuletzt nur noch Enttäuschungen. Acht Pflichtspiele ohne Sieg, vier Partien ohne eigenes Tor – ein Albtraum für den Rekordmeister.
Interimslösung Brambilla soll die Wende bringen
Solche Zahlen hat man in Turin seit 1991 nicht mehr gesehen, damals unter Luigi Maifredi – einem Namen, der bis heute für eine der dunkelsten Phasen des Klubs steht. Auch jetzt taumelt Juventus durch die Liga, der Anschluss an die Spitzengruppe ist längst verloren. Das letzte Hochgefühl datiert vom 13. September 2025, als Juve im Derby d’Italia Inter Mailand mit 4:3 niederkämpfte. Seitdem: gähnende Leere.
Nun soll Nachwuchscoach Massimiliano Brambilla das sinkende Schiff stabilisieren. Der 52-Jährige, bislang Trainer der U23, rückt als Feuerwehrmann auf – vorerst. Wie es danach weitergeht, ist völlig offen. Viel Zeit zum Durchatmen bleibt ihm nicht: Schon am Mittwochabend (18.30 Uhr) steht in der englischen Woche das Heimspiel gegen Udinese Calcio an.
Tudor selbst war erst am 23. März als Nachfolger von Thiago Motta gekommen – auch dessen Engagement endete im Frust. Mit einem starken Saisonfinish führte Tudor Juve immerhin noch in die Champions League.