Sechs österreichische Spieler mischten in der Serie-A 2024/25 mit, doch nicht alle schrieben Schlagzeilen. Ein Rückblick auf eine Saison voller Licht und Schatten.
Während die Serie-A auch in dieser Saison mit Spannung, Emotionen und einem dramatischen Titelkampf zwischen Inter und Napoli überzeugte, blieb die ganz große ÖFB-Story in Italien aus. Zwar standen sechs österreichische Legionäre im Aufgebot verschiedener Teams, doch nur wenige konnten sich nachhaltig in Szene setzen.
Marko Arnautović (Inter Mailand)
Mit 36-Jahren absolvierte Marko Arnautović seine womöglich letzte Saison in einer europäischen Topliga. Für Inter kam der Routinier auf 18 Einsätze, meist als Joker: vier Tore und zwei Assists stehen auf seinem Konto. Am 18. Mai verpasste er im Spitzenspiel gegen Lazio die große Chance, zum Meisterhelden zu werden. Beim Stand von 2:2 hatte er die große Chance im Fünfer für den Siegtreffer, doch Arnautović verfehlte den Ball.
Während Napoli zur selben Zeit nicht über ein 0:0 gegen Parma hinauskam, hätte ein Inter-Sieg die Tabellenführung bedeutet. Der Titel ging am Ende knapp verloren. Arnautovićs Vertrag läuft mit Monatsende aus, ein Wechsel ins Ausland scheint fix. Laut italienischen Medien flirtet Roter Stern Belgrad mit dem Angreifer, auch Angebote aus Saudi-Arabien stehen im Raum.
Valentino Lazaro (Torino FC)
Valentino Lazaro (29) durfte sich in dieser Saison als fixer Bestandteil der Startelf bei Torino fühlen. In der Hinrunde agierte der Rechtsfuß im klassischen 3-5-2-System als Außenbahnspieler, nach der Winterpause rückte er im 4-2-3-1 auf die rechte Offensivseite. In 33 Serie-A-Partien steuerte er sechs Vorlagen bei, ein respektabler Wert beim Serie-A-Elften.
Kurios: Lazaro hat seit dem 21. April 2021 kein Pflichtspieltor mehr erzielt. Damals traf er für Mönchengladbach gegen Hoffenheim, wo Stefan Posch in der Innenverteidigung spielte. Seither: Flaute. Egal ob für Benfica (Leihe von Inter) oder dann bei Torino - der Knoten platzte nicht mehr.
Stefan Posch (Bologna / Atalanta)
Mit einem Marktwert von zehn Millionen Euro (transfermarkt.at) ist Stefan Posch (28) zurzeit der wertvollste ÖFB-Kicker in Italien. Die Saison begann für den Defensivspezialisten wie gewohnt stark bei Bologna. Doch mit fortlaufender Hinrunde schwanden die Einsatzminuten. Im Februar folgte der Leihwechsel zu Atalanta.
Dort wurde es jedoch nicht besser: Posch startete bei den "Nerazzurri", kam dann aber aufgrund einer Oberschenkelverletzung schlussendlich nur auf fünf Einsätze in der Liga, dazu das Aus im Coppa-Italia-Viertelfinale gegen seinen Stammverein Bologna. Jener Klub, der in dieser Saison Geschichte schrieb und erstmals seit 1974 wieder den Pokal holte, ohne Posch auf dem Platz.
Wohin es den Steirer zieht, ist noch offen. Atalanta soll zwar eine Kaufoption von 7 Millionen Euro besitzen, doch ob der neue Trainer Ivan Jurić (49) tatsächlich mit Posch plant, bleibt abzuwarten.
Matthias Braunöder (Como)
Für Ex-Austria-Wien-Kicker Matthias Braunöder (23) war die Serie-A-Premierensaison vor allem ein Lernjahr. Bei Aufsteiger Como kam er auf acht Einsätze, drei davon von Beginn an. Doch über die Rolle des Ergänzungsspielers kam er nicht hinaus.
Sein letzter Startelfeinsatz datiert vom 31. Oktober, eine 1:5-Klatsche gegen Lazio, in der er mit Gelb-Rot vom Platz musste. Danach war kein Platz mehr für das junge Mittelfeldtalent in der Anfangsformation. Trotzdem bleibt der Burgenländer ein Spieler, den man im Auge behalten sollte. Unter Trainer Cesc Fàbregas (38) dürfte er in der kommenden Saison erneut Chancen auf mehr Einsatzzeit bekommen.
Michael Svoboda (Venezia FC)
Für Michael Svoboda (26) war es eine bittere Saison, sowohl persönlich als auch sportlich. Venezia stieg als Vorletzter direkt wieder aus der Serie-A ab, ein herber Rückschritt nach nur einem Jahr im Oberhaus. Der Ex-WSG-Tirol-Verteidiger war bis zur 16. Runde Stammkraft in der Innenverteidigung und zählte zu den wenigen Lichtblicken in der Defensive. Beim 2:2 gegen Juventus zog er sich jedoch eine Kreuzbandverletzung zu, ein sehr bitteres Aus.
Immerhin: Am 10. Oktober 2024 feierte Svoboda sein Debüt im ÖFB-Nationalteam, als er beim 4:0 gegen Kasachstan in der Nations-League in der 62. Minute für Gernot Trauner (33) eingewechselt wurde. Ein bitteres Jahr, aber mit Hoffnung auf mehr, wenn er wieder fit wird.
Flavius Daniliuc (Hellas Verona)
Er kennt den Weg ins Ausland: Flavius Daniliuc (24) wechselte aus dem FC-Bayern-Nachwuchs zu OGC Nizza in die Ligue 1, ehe er zu Salernitana kam. Im Frühjahr 2024 war er an Red Bull Salzburg verliehen, nun kickte er in Verona. Für Hellas absolvierte der Verteidiger 18 Spiele, davon neun von Beginn an.
Oft kam er nur als Joker zum Einsatz, zeigte dabei aber solide Leistungen und erwies sich als verlässlicher Spieler, wenn er gebraucht wurde. Auch bei ihm ist die Zukunft ungewiss: Stammverein Salernitana steckt mitten in der Relegation der Serie B und verlor das Hinspiel am Sonntag mit 0:2 gegen Sampdoria Genua.
Österreichische Spieler in der Serie A 2024/25:
| Spieler | Verein | Position | Einsätze | Tore | Assists | Gelbe Karten | Rote Karten |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Marko Arnautović | Inter Mailand | Stürmer | 18 | 4 | 2 | 1 | 0 |
| Valentino Lazaro | Torino FC | Rechtsaußen-/Flügel | 33 | 0 | 6 | 6 | 0 |
| Stefan Posch | Atalanta Bergamo (Leihe Bologna) | Rechts-/Innenverteidiger | 8 | 0 | 0 | 1 | 0 |
| Matthias Braunöder | Como 1907 | Zentrales Mittelfeld | 8 | 0 | 0 | 3 | 1 |
| Michael Svoboda | Venezia FC | Innenverteidiger | 16 | 1 | 0 | 0 | 0 |
| Flavius Daniliuc | Hellas Verona (Leihe Salernitana) | Innenverteidiger | 18 | 0 | 0 | 1 | 0 |
Luft nach oben
Ob Joker oder Stammkraft, die rot-weiß-roten Spieler haben Spuren in Italien hinterlassen. Wer dranbleibt, könnte schon bald für die nächste Erfolgsgeschichte sorgen.