Niederlande

Jugend-Spieler prügelten Schiri zu Tode

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Nachwuchskicker wurden vom niederländischen Verband lebenslang gesperrt.

Vier im Juni 2013 von einem Amsterdamer Gericht am Tod eines Amateur-Schiedsrichters schuldig gesprochene niederländische Nachwuchsfußballer sind am Montag vom nationalen Verband (KNVB) lebenslang gesperrt worden.

Der fünfte Täter wurde am Montag vom KNVB "nur" fünf Jahre gesperrt, da er seine Verantwortung erkannt und die Tat bereut habe.

Die Jugendlichen waren dafür verurteilt worden, Referee Richard Nieuwenhuizen Anfang Dezember 2012 nach einem Spiel der B-Jugend in Almere verprügelt und dabei mehrere Male gegen den Kopf getreten zu haben.

Linienrichter mehrfach gegen den Kopf getreten
Die heute 18 und 19 Jahre alten Spieler und der Vater waren Mitglieder des Amsterdamer Club Nieuw Sloten. Sie hatten den Linienrichter am 2. Dezember nach einem Spiel gegen die Buitenboys in Almere zu Boden geschlagen und mehrfach gegen den Kopf getreten. "Sie traten ihn, als ob es ein Fußball war", erklärte das Gericht in seiner Urteilsbegründung.

Der genaue Hergang des Angriffs, der kaum eine Minute gedauert hatte, wurde im Prozess nicht eindeutig geklärt. Die Verdächtigen hatten sich gegenseitig beschuldigt oder sich auf ihr Schweigerecht berufen. Die Richter aber waren der Ansicht, dass sie alle gemeinsam schuldig waren.

Zeugen hatten ausgesagt, dass schon während des Spiels eine aggressive Stimmung herrschte. Die B-Junioren aus Amsterdam lagen lange 0:2 zurück, erzielten aber kurz vor dem Abpfiff noch den Ausgleich. Anschließend hätten sie den Linienrichter wegen "parteiischer" Entscheidungen angegriffen.

Der 41-jährige Familienvater erlag einen Tag später seinen Verletzungen. Die Attacke hatte die Niederlande schwer erschüttert. Fünf Jugendliche erhielten zwei Jahre Gefängnis. Der beteiligte Vater eines Angeklagten hatte vom Gericht eine Haftstrafe von sechs Jahren aufgebrummt bekommen.

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