Beim 3:3 des FC Liverpool bei Leeds United herrschte nicht nur auf dem Platz Unruhe – nach Abpfiff sorgte Mohamed Salah für ein Beben.
Der Superstar saß zum dritten Mal in Folge 90 Minuten auf der Bank, während seine Mannschaft eine 2:0- und später eine 3:2-Führung verspielte. Danach machte der 33-Jährige seinem Frust Luft – und deutete offen seinen Abschied an.
„Ich konnte nicht glauben, dass ich 90 Minuten lang auf der Bank saß. Das ist jetzt schon das dritte Mal“, sagte Salah. „Ich glaube, so etwas passiert mir zum ersten Mal in meiner Karriere. Ich bin sehr enttäuscht, ich habe über die Jahre so viel für diesen Verein geleistet. Es scheint, als hätte mich der Verein fallen gelassen.“
Streit mit Trainer
Der Offensivstar wirkte angeschlagen, sprach von gebrochenen Versprechen: „Jemand will, dass ich die ganze Schuld auf mich nehme. Der Verein hat mir im Sommer viel versprochen. Jetzt sitze ich auf der Bank – also kann ich sagen, dass sie diese Versprechen nicht gehalten haben.“
Auch das Verhältnis zu Trainer Arne Slot beschreibt Salah als zerrüttet: „Ich hatte früher ein gutes Verhältnis zu ihm. Jetzt haben wir kein Verhältnis mehr und ich weiß nicht, warum.“
Mit Vertrag bis 2027 ausgestattet, kündigte der Ägypter dennoch an, sich auf einen Abschied vorzubereiten. Seine Worte klingen wie ein Abschied auf Raten:
„Ich habe meine Eltern angerufen und ihnen gesagt, sie sollen zum Spiel gegen Brighton kommen. Es ist egal, ob ich spiele oder nicht. Ich werde es genießen. Ich werde in Anfield sein und mich vor dem Afrika-Cup von den Fans verabschieden, weil ich nicht weiß, was dann passieren wird.“
"Nicht akzeptabel"
Salah spricht von einer Situation, die für ihn „nicht akzeptabel“ sei. Er fühle sich nicht geschützt, im Gegenteil: „Jetzt heißt es: ‚Werft Mo aus dem Team, weil er ein Problem ist.‘ Ich glaube nicht, dass ich ein Problem bin.“
Zum Schluss wird er noch einmal grundsätzlich: „Ich kämpfe nicht jeden Tag um meine Position, weil ich sie mir verdient habe. Ich bin nicht größer als der Verein – aber ich habe mir meinen Platz verdient.“