Weltmeisterinnen

Netz jubelt über 'Anti-Trump' Rapinoe

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Versöhnliche Trump-Töne nach US-Weltmeistertitel bei Frauen-WM.

Gratulationen für die US-Amerikanerinnen gab es zuerst von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. "Unsere Blauen haben nicht gesiegt, aber wir alle zusammen feiern den Erfolg dieser großartigen Weltmeisterschaft, auf deren Organisation Frankreich stolz ist", schrieb der Staatschef am Sonntagabend auf Twitter. Bei der Siegerehrung war Macron zuvor gemeinsam mit FIFA-Präsident Gianni Infantino vom Publikum mit Pfiffen begrüßt worden.

Auch US-Präsident Donald Trump stellte sich bald mit einer Twitter-Gratulation ein. Trotz der äußerst kritischen Worte von US-Kapitänin Megan Rapinoe in den vergangenen Tagen hat der umstrittene Präsident dem Frauen-Nationalteam zum Gewinn des Fußball-Weltmeistertitels gratuliert. "Gratulation dem US-Frauen-Fußball-Nationalteam zum Gewinn des WM-Titels. Großartiges und aufregendes Spiel. Amerika ist stolz auf euch alle", twitterte Trump am Sonntagabend.

Das wird die Wogen auch nicht mehr glätten. Rapinoe hatte in den vergangenen Tagen angekündigt, im Falle eines WM-Titels nicht im Weißen Haus ("Ich gehe nicht in das beschissene Weiße Haus") von Trump empfangen werden zu wollen.

Trump hatte daraufhin so reagiert, wie er es immer tut. Er teilte aus - auf Twitter. Rapinoe habe "unser Land, das Weiße Haus oder unsere Flagge" missachtet, informierte der Präsident seine 62 Millionen Twitter-Follower. Dabei schrieb er Rapinoes Namen falsch und markierte den Twitter-Kanal einer Megan Rapino. Die schrieb ironisch zurück: "Mama, hol mich ab, alte Männer attackieren mich."

Rapinoe "extrem amerikanisch"

Und Megan Rapinoe? Sie reagierte auf Trumps Vorwurf, nicht stolz genug auf ihr Land zu sein, mit den Worten: "Ich halte mich für extrem amerikanisch." Denn: Was sei denn bitte amerikanischer als Widerstand? Der Zwist erinnert an den Streit zwischen Trump und Footballstar Colin Kaepernick, der 2016 aus Protest gegen den Rassismus begann, bei der Nationalhymne niederzuknien. Rapinoe schloss sich dem an, als erste weiße Frau, wobei unklar ist, ob Trump das damals merkte. Den nun aber so rüde abgelehnten Besuch im Weißen Haus nimmt er persönlich: "Teams lieben es, ins Weiße Haus zu kommen", sagte Trump, wobei oft das Gegenteil zutrifft.

Das Netz spuckte zahlreiche Memes aus, die sich mit dem offenen Konflikt auseinandersetzen.

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