Eine Woche vor dem geplanten Anpfiff bei der Copa America im Corona-Brennpunkt Brasilien ist der Präsident des brasilianischen Fußballverbandes CBF für einen Monat suspendiert worden.
Wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung müsse Rogerio Caboclo sein Amt für 30 Tage ruhen lassen, teilte der Verband CBF die Entscheidung seiner Ethikkommission am Sonntag (Ortszeit) mit.
Das Komitee gehe nun den Vorwürfen gegen Caboclo nach, damit könne sich die Suspendierung weiter verlängern, hieß es. Vizepräsident Antonio Carlos Nunes übernehme vorübergehend die Amtsgeschäfte.
Medienberichten zufolge hatte eine CBF-Mitarbeiterin den Verbandsboss zuvor der sexuellen Belästigung bezichtigt. Er soll sie nach ihrem Sexualleben befragt und sie beleidigt haben. Zudem habe er versucht, ihre Beziehungen zu anderen Mitarbeitern sowie ihren Kleidungsstil zu kontrollieren.
Spieler wollen doch an Copa America teilnehmen
Allerdings stand Caboclo zuletzt auch wegen der überraschenden Verlegung der Copa America in das Virusvariantengebiet Brasilien in der Kritik. Innerhalb der brasilianischen Nationalmannschaft soll es große Widerstände gegen das Turnier mitten in der Corona-Pandemie geben. "Alle kennen unsere Position. Klarer geht es nicht", hatte Nationalelf-Kapitän Casemiro am Freitag nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen Ecuador gesagt.
Nach einer Debatte sollen die Kicker Medien zufolge nun aber beschlossen haben, an dem Turnier doch teilzunehmen. Die Spieler würden die Entscheidung wie erwartet nach der WM-Quali-Partie in Paraguay am Dienstagabend bekanntgeben, berichtete das brasilianische Sportportal "Globoesporte" am Montag. Demnach soll dies in Form eines Manifests mit Kritik an der Austragung der Copa America in Brasilien erfolgen.