Aufregung in Südamerika - Einige Top-Vereine wollen ihre Stars für die Länderspiele im März nicht abstellen, Die UEFA appeliert an die Clubs.
Die nächsten zwei Spieltage der südamerikanischen Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 sind im Zuge der Corona-Pandemie abgesagt worden. Der Weltverband FIFA prüft eine Neuansetzung der für Ende März geplanten Partien, teilte der südamerikanische Fußballverband Conmebol am Samstag mit. Hintergrund sind Reiserestriktionen, wodurch Spieler mitunter in Quarantäne müssen.
Wann der fünfte und sechste Spieltag nachgeholt werden, steht noch nicht fest. Im Gespräch sind Termine im September und Oktober. Unter anderem stand am 30. März ein Duell der Erzrivalen Brasilien und Argentinien auf dem Spielplan.
Zuvor hatte eine Reihe von Trainern europäischer Vereine wie Pep Guardiola von Manchester City oder Jürgen Klopp vom FC Liverpool betont, ihre südamerikanischen Profis nicht zu den Länderspielen reisen lassen zu wollen, wenn diese danach für längere Zeit in Quarantäne müssen. "Das ergibt keinen Sinn", sagte Guardiola.
FIFA-Boss pochte auf Austragung
FIFA-Präsident Gianni Infantino hatte am Freitag an die Clubs appelliert, die Spieler abzustellen, "so lange ihre Gesundheit nicht in Gefahr gebracht wird". Die Nationalverbände seien auf die TV-Einnahmen für die Länderspiele angewiesen.
Brasilien und einige andere Staaten Südamerikas gehören zu den von der Pandemie am schlimmsten betroffenen Ländern. Wegen der Coronavirus-Pandemie gelten etwa in Großbritannien momentan scharfe Einschränkungen für Reise-Rückkehrer. Bisher gibt es für Fußballer keine Sonderregelung.
ManCity-Coach Guardiola: "Das macht keinen Sinn"
Vor allem in der Premier League, wo das Rennen um die Champions-League-Plätze verdammt eng ist, wurden die Stimmen gegen die Abstell-Pflicht immer lauter. "Ich glaube, alle Clubs sind sich einig, dass wir die Spieler nicht für ihr Land spielen lassen können und das Problem dann anschließend lösen, indem wir sie zehn Tage in einem Hotel unter Quarantäne stellen", meinte Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Bei den englischen Vereinen ist die Lage besonders ernst, weil in Großbritannien extrem scharfe Einschränkungen für Einreisende gelten. Da wird auch beim Profi-Fußball keine Ausnahme gemacht.