Der vermisste Fußballprofi Christian Atsu hat unmittelbar vor der Erdbeben-Katastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion überlegt, seinen Club Hatayspor zu verlassen.
"Er hat ein Flugticket für Istanbul und von dort nach Frankreich gekauft. Er wollte einen Verein suchen, um mehr Spielzeit zu bekommen", sagte Hatayspor-Manager Fatih Ilek am Freitag einem Radiosender. Da der 31-jährige Ghanaer am 5. Februar wenige Stunden vor dem Erdbeben beim 1:0-Ligaerfolg gegen Kasimpasa den Last-Minute-Siegtreffer erzielte, soll er sich dazu entschieden haben, beim Club zu bleiben. "Atsu wollte mehr spielen und bat seinen Trainer um Erlaubnis, den Verein zu verlassen, wenn er nicht mehr Spielzeit bekommen würde", erzählte Ilek.
Zuvor hatte es für den 60-fachen Teamspieler und früheren Profi von unter anderem Chelsea, Newcastle United und Porto nur zu zwei Kurzeinsätzen gereicht. Auch gegen Kasimpasa wurde Atsu erst in der Schlussphase eingewechselt, er wurde dann aber zum umjubelten Matchwinner.
Das Erdbeben hat bereits mehr als 43.000 Menschenleben gefordert. Atsu ist noch nicht gefunden worden. "Das war sein Schicksal. Er hatte ein Ticket, um zu gehen, aber weil er ein Tor geschossen hat, änderte er seine Meinung. Das ist buchstäblich eine Tragödie", sagte Ilek.