Die ehemalige FIFA-Schiedsrichterin Manuela Nicolosi spricht erstmals offen über den Sexismus, den sie während ihrer Karriere im Profifußball erlebt hat.
Manuela Nicolosi (45) leitete über 200 Profispiele im Männer- und Frauenfußball. 2019 stand sie im WM-Finale der Frauen auf dem Platz und war Teil des ersten rein weiblichen Schiedsrichterteams beim UEFA-Super-Cup der Herren. Dort traf Liverpool auf Chelsea.
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Wie sie nun im Interview mit dem italienischen Medium „Quotidiano Sportivo“ erzählt, habe ihr der Umgang mit Sexismus im Profisport schwer zugesetzt.
Kritik an ihrem Aussehen
Mehrfach sei ihr geraten worden, ihr „aufsehenerregendes Aussehen“ zurückzunehmen. Nicolosi sagte: „Alle meine Vorgesetzten sagten mir: Du musst weniger auffällig sein, du ziehst zu viel Aufmerksamkeit auf dich.“ Die Französin hat auf Instagram fast 200.000 Follower und teilt dort regelmäßig Einblicke aus ihrem Alltag – aber auch Fotos in Bikini oder Freizeitoutfits.
„Ich habe nie nachgegeben“
Auf die Frage, ob ihr Aussehen Vorteile gebracht habe, antwortete Nicolosi deutlich: „Nein, ganz im Gegenteil!“ In der „männlich dominierten Welt“ des Fußballs habe sie viele Hindernisse erlebt. Auch Annäherungsversuche von Spielern habe es gegeben. Auf die Frage nach Belästigung sagte sie: „Ja, aber ich möchte lieber nicht darüber reden. Ich habe nie nachgegeben, deshalb hat es so lange gedauert, bis ich Karriere gemacht habe.“ Und weiter: „Es ist passiert, aber ich bin nicht der Typ, der davon träumt, sich mit einem Fußballer zu verloben.“
Neue Aufgaben nach Karriereende
Nicolosi war von 2010 bis 2024 als FIFA-Schiedsrichterin gelistet. Heute arbeitet sie als Expertin und Kommentatorin bei DAZN und wird künftig in der von Gerard Piqué gegründeten Kings League als Referee im Einsatz sein.