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Portugiese fühlte sich in Turin von Heim-Fans 90 Minuten lang beleidigt.

Der portugiesische Star-Trainer José Mourinho hat am Mittwochabend am Rande des 2:1-Siegs von Manchester United in der Champions League bei Juventus Turin wieder einmal polarisiert. Nach dem Schlusspfiff lief der ManU-Coach über das Feld, hielt seine rechte Hand an sein Ohr und verzog sein Gesicht so stark, als ob es auch die Juventus-Fans auf dem hintersten Rang sehen sollten.

Mourinho hatte mit seiner Truppe Juve soeben deren erste Saison-Niederlage zugefügt. Aus seiner Sicht war sein Gehabe nur eine Reaktion auf 90 Minuten Beleidigungen durch die Juve-Fans. "Beleidigend war, was sie (die Fans, Anm.) mit mir gemacht haben", sagte der 55-Jährige. "Das", und er hielt sich wieder die Hand ans Ohr, "ist keine Beleidigung. Das bedeutet: Ich will ein bisschen mehr hören."

"The Special One" ist berüchtigt für seine Gereiztheit, Konfliktbereitschaft, Wutausbrüche. Der "Corriere dello Sport" nannte ihn am Donnerstag "Provokateur Mourinho". Schon im Hinspiel wurde Mourinho von Juve-Anhängern geärgert. Als Antwort streckte er drei Finger in die Luft und weckte ungute Erinnerungen: 2010 hatte Mourinho mit Inter Mailand das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal geholt.

Diskussionen nach Spielende

"Mourinho ist der Erzfeind, der, der die Bianconeri, ihren Trainer, die Spieler mit Lob überschüttet hat, aber die Vergangenheit vergisst man nicht", schrieb die "Gazzetta dello Sport". Und zum Verhalten des Coaches fügte das Blatt hinzu: "José Mourinho ist seit jeher so und am Ende ist er aus Freude und Wut explodiert."

Den Juve-Profis konnte das nicht gefallen. Leonardo Bonucci kam mit Paulo Dybala auf Mourinho zu und redete auf ihn ein. "Ich trainiere Manchester, ich denke nicht an meine Vergangenheit bei Inter oder Real. Sie sind es, die nicht vergessen können", sagte Mourinho später in Richtung der Fans.

Die eigentlich klar überlegenen Gastgeber müssen die überraschende Heimniederlage nun aufarbeiten. "Es ist richtig, von dem Ergebnis enttäuscht zu sein, aber (wir können) optimistisch sein wegen dem, was wir auf dem Feld zeigen", schrieb Juve-Coach Massimiliano Allegri auf Twitter. "Wenn wir die kleinen Dinge verbessern, werden wir bald wieder auf den richtigen Weg kommen."

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