Trotz der angeschlagenen 'Reds' gibt Leipzig-Coach Nagelsmann die Favoritenrolle an Liverpool ab.
RB Leipzig wittert vor dem Duell mit Liverpool im Achtelfinale der Fußball-Champions-League seine Chance. Die "Reds" sind in der Premier League nach drei Niederlagen in Folge derzeit schwer angeschlagen, die Titelverteidigung scheint bereits früh abgeschrieben. Für Julian Nagelsmann macht das die Aufgabe für sein Team aber nicht unbedingt leichter.
"Die Ergebniskrise haben sie nicht in der Champions League, sondern in der Premier League. Dort haben sie den Titel abgehakt, und ihr Fokus liegt jetzt nur noch auf der Champions League. Sie werden versuchen, die negativen Dinge abzuschütteln", sagte Leipzigs Cheftrainer vor der Partie am Dienstagabend (ab 21.00 Uhr im sport24-LIVE-Ticker). Gespielt wird in der Puskas Arena in Budapest, da die Engländer aufgrund der strengen Reiserestriktionen nicht in Deutschland einreisen durften.
Nagelsmann: Liverpool "leichter Favorit"
Noch in Leipzig weilend, sah Nagelsmann den Gegner trotz aller Probleme als "leichter Favorit". Während sein Team bis auf Emil Forsberg in Bestbesetzung antreten kann, plagen Liverpool seit Wochen Personalprobleme. Abwehrchef Virgil van Dijk sowie die weiteren Innenverteidiger Joel Matip und Joe Gomez stehen nicht zur Verfügung, Mittelfeld-Stratege Jordan Henderson musste zuletzt im Abwehrzentrum spielen. Genau da wollen Marcel Sabitzer und Co. ansetzen. "Wir müssen so viel Druck aufbauen, dass die eine oder andere Verteidigungssituation nicht hundertprozentig sitzt", betonte Nagelsmann.
Voll auf Angriff! Leipzig-Coach Julian Nagelsmann will Gegner Liverpool mit Druck zu Fehlern zwingen
Auf die Diskussion, dass man in der Coronakrise 800 km zu einem Heimspiel fliegt, will man sich bei Leipzig nicht einlassen. Man sei als Fußballer nicht in der Position, sich zu beschweren. Einfluss auf die Vorbereitung hat das ohnehin nicht. "Ich gehe jedes Spiel gleich an, ob heim oder auswärts", sagte Nagelsmann. Torhüter Peter Gulacsi sah das vor seinem "Heimspiel" in der Puskas-Arena anders. "Es ist natürlich ein Unterschied, allein von den Abläufen her", meinte der ungarische Nationalspieler.
Klopp braucht "keine Pause"
Vier Pflichtspiele in Folge hat Leipzig zuletzt gewonnen. Jürgen Klopp kann von so einer Serie momentan nur träumen. Der Deutsche wurde vor dem Spiel aber weniger über sportliche Dinge, sondern sein persönliches Wohlbefinden befragt. Klopp konnte bekanntlich nicht zur Beerdigung seiner verstorbenen Mutter nach Deutschland reisen. Man müsse sich um ihn aber keine Sorgen machen, hielt der 53-Jährige fest. "Ich brauche keine Pause", sagte er auf diesbezügliche Gerüchte angesprochen. Die Leistungen seines Teams seien nicht so schlecht, hielt Klopp fest. "Wir haben zuletzt individuelle Fehler gemacht. Diese haben wir besprochen."