Den spektakulärsten Sieg als Barcelona-Coach hat Luis Enrique vor dem Wiedersehen mit dem Ex-Club als unwichtig abgetan. "La Remontada" - das legendäre 6:1 der Katalanen gegen Paris Saint-Germain - "hat uns nicht geholfen, die Champions League zu gewinnen", betonte der spanische PSG-Coach.
Sieben Jahre danach trifft PSG im Viertelfinale der Königsklasse wieder auf Barça. Das Hinspiel geht am Mittwoch (21.00 Uhr/live Sky & sport24-Liveticker) im Pariser Prinzenpark in Szene.
"L'Équipe" spricht über Duell von "Hass"
Das Duell PSG gegen Barcelona sorgte schon im Vorfeld für Emotionen. Von "Hass" schrieb die französische Sportzeitung "L'Équipe" gar über den Beziehungsstatus der beiden Großclubs. Die organisierte Fanszene der Pariser rief dazu auf, den Prinzenpark zu einem "mehr als feindseligen Terrain" für die Gäste machen zu wollen. Wie Luis Enrique den Aufruf mit den martialischen Worten findet, bleibt dahingestellt. Der 53-Jährige spielte acht Jahre als Profi beim FC Barcelona und war ab 2014 drei Saisonen lang Chefcoach der Blaugrana. "Gegen Barcelona zu spielen, ist für mich aus emotionaler Sicht schwer, aber es ist zugleich stimulierend", sagte Luis Enrique nun.
Barca drehte 2017 0:4-Rückstand
Er schuf 2017 einen Grund für die große Rivalität. 4:0 siegte Paris im Achtelfinal-Hinspiel gegen Barcelona, der Aufstieg schien nur Formsache. Lionel Messi und Co. schlugen im Rückspiel aber zurück, tief in der Nachspielzeit gelang das sechste Tor zum Aufstieg. Im Viertelfinale scheiterte Barcelona dann sang- und klanglos an Juventus Turin. Die Revanche für die Schmach von damals gelang PSG schon 2021. Kylian Mbappe schoss beim vorentscheidenden 4:1 im Achtelfinal-Hinspiel im Camp Nou drei Tore. Die Erinnerungen an 2017 blieben aber bestehen.
Katalanen sein 2015 ohne CL-Titel
Auf dem Platz dürfte es bei der Neuauflage wieder hoch hergehen. Barcelona wartet seit dem Triumph 2015 auf den sechsten Titel im höchsten europäischen Clubbewerb. In der Liga liegt der Titelverteidiger acht Punkte hinter Real Madrid, in der Copa del Rey kam das Aus schon im Viertelfinale. Trainer Xavi Hernandez wird nach der Saison seinen Posten räumen. Er kenne Luis Enrique sehr gut, merkte er an. "Es ist Zeit, zu träumen und zu zeigen, dass wir mit einem der besten Teams in Europa mithalten können", sagte Xavi. PSG sei "vielleicht Favorit", hielt er fest. Seinem jungen Team mangle es an Erfahrung in dieser Phase. "Aber wir haben viel Talent und Zuversicht."
Mbappe will vor Real-Wechsel den CL-Titel
Aktuell darf Xavi zufrieden sein. Barcelona ist elf Spiele ungeschlagen, in der Meisterschaft kassierte man in fünf Partien kein Gegentor. Nun kommt mit Mbappe ein ganz anderes Kaliber. Für den 25-Jährigen wird es auch eine Einstimmung auf das, was ihn bei einem Wechsel zu Real Madrid erwarten wird. Vorher will er PSG aber zum lang ersehnten erstmaligen Triumph in der Meisterklasse führen. "Das ist der Moment für die großen Spieler", sagte Mbappe vor dem Spiel gegen Barcelona dem Sender "Téléfoot". "Ich bin bereit, und ich werde mich wie immer nicht verstecken."