0:2-Rückstand gegen Fenerbahce

Austria glaubt an die Sensation

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Die Austria glaubt nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel gegen Fenerbahce Istanbul noch auf ein Wunder. Für die Veilchen geht es um die Europa-League-Gruppenphase.

Die Hypothek wiegt schwer. Mit einem 0:2-Rückstand reiste die Wiener Austria am Mittwoch nach Istanbul, wo am Donnerstag (ab 19 Uhr im Sport24-Liveticker) gegen Fenerbahce das Rückspiel der Qualifikation zur Fußball-Europa-League steigt. "Wir fahren nicht hin, um das Spiel abzuschenken. Wir werden alles probieren und uns dort so teuer wie möglich verkaufen", erklärte Trainer Manfred Schmid.

Für ein Herbstengagement im zweithöchsten Europacupbewerb braucht die Austria ein Fußballwunder samt Lerneffekt zur Vorwoche. Um eine etwaige Verlängerung zu erzwingen, müssen die Violetten gegen den im Play-off-Hinspiel schnörkellos siegenden Gegner mit zwei Toren Unterschied gewinnen. Ansonsten greift Plan B: Der Umstieg in die finanziell etwas niedriger dotierte, aber eine höhere Siegeswahrscheinlichkeit bietende Conference League.

Hoffnung mit im Gepäck

Die Hoffnung auf einen günstigen Spielverlauf im wohl stimmungsvollen Şükrü-Saracoğlu-Stadion flog naturgemäß mit. Schmid hoffte auf ein frühes 1:0, wie es der türkische Großclub in Favoriten vorgemacht hat. "Aber wir wissen schon, dass das zweite Tor für uns ein Nackenschlag war und das Ganze extrem schwierig gemacht hat."

Andreas Gruber will beim Zuschauen auch Schwächen im Fenerbahce-Spiel entdeckt haben. "Man hat gesehen, dass sie auch anfällig sind. Wenn wir ein paar Sachen besser fertig gespielt hätten im Hinspiel, dann hätten wir vielleicht auch ein Tor gemacht", meinte Gruber, der mit einem Tor beim jüngsten 2:1-Erfolg in Wolfsberg aus seiner Verletzungspause retour gekommen ist.

Geht es nach den Austria-Akteuren, geht es nun gegen elf Fenerbahce-Spieler und den zwölften Mann. "Aber wenn du mal 1:0 in Führung gehst, dann passiert vielleicht auch was mit den Fans", vermutete Gruber. "Es wird eine geile Stimmung, du wirst deine eigene Stimme nicht hören", prophezeite indes Schmid. "Jeder, der das Stadion kennt, weiß, das wird ein Hexenkessel. Das ist, was die Jungs mitnehmen können, da werden sie viel Erfahrung daraus ziehen."

Schwache österreichische Bilanz in Istanbul

Neben Gruber steht mit Marco Djuricin ein zweiter Offensiv-Rückkehrer mit Erfahrung auch im Europacup wieder zur Verfügung. Neben den bekannten Langzeitverletzten fehlt Lucas Galvao gesperrt. Der Abwehr um Kapitän Lukas Mühl dürfte diesmal immerhin die norwegische Tempowalze Joshua King erspart bleiben. Der Angreifer schaute bei "Feners" 4:2-Ligasieg gegen Adana Demirspor zuletzt mit Muskelproblemen zu.

In bisher zwei Istanbul-Auftritten im Europacup ist die Austria bei einem Sieg (4:2/1982) und Remis (0:0/2007) jeweils gegen Galatasaray noch ungeschlagen. Die "Istanbul-Bilanz" österreichischer Teams steht bei drei Siegen, fünf Remis und neun Niederlagen.
 

Fußball-Europa-League, Play-off, Rückspiel:

Fenerbahce Istanbul - FK Austria Wien

Istanbul, Fenerbahce Sükrü Saracoglu Stadyumu, 19 Uhr, SR Jesus Gil Manzano/ESP, Hinspiel: 2:0

Mögliche Aufstellungen:

Fenerbahce: Bayindir - Szalai, Perez, Lemos - Kadioglu, Crespo, Yüksek, Alioski - Rossi, Dursun, Valencia

Es fehlen: Aziz, Sangare (verletzt), Fraglich: King (muskulär)

Austria: Früchtl - Ranftl, Mühl, Handl, Koumetio, Martins - Holland, Braunöder - Fischer - Fitz, Gruber

Es fehlen: Galvao (gesperrt), Wustinger (Kreuzbandriss), Raguz (Reha), Baltaxa, El Sheiwi (im Aufbautraining), Fraglich: Huskovic (Hüftprellung)
 

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