In den letzten Jahren war das Geld etwas knapp, aber heuer wurde in Italien wieder geklotzt und nicht gekleckert.
Nach einigen Jahren der Krise haben die italienischen Fußball-Erstligisten wieder tief in die Tasche gegriffen, um Millionentransfers zu tätigen und klangvolle Namen unter Vertrag zu nehmen. Laut einem Bericht der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Dienstag) haben die 20 Serie-A-Clubs 444,7 Millionen Euro für ihre Einkäufe ausgegeben, das ist die höchste Summe in den vergangenen fünf Jahren.
Laut "La Repubblica" haben damit im Sommer 2008 nur die englischen Erstligisten mehr ausgegeben, Italien nimmt noch vor Spanien Rang zwei in dieser Rangliste ein.
Primus Inter Mailand
Am meisten Geld hat Meister Inter locker
gemacht, die Mailänder gaben 72,1 Mio. Euro für neue Spieler aus, verkauft
wurden Spieler im Wert von 10,85 Mio. Euro. Inter hat mittlerweile ein
Drittel aller Schulden der italienischen Erstligisten angesammelt. Am zweit
meisten investierte Stadtrivale AC Milan.
Superstars für Milan
Der Club von Regierungschef Silvio
Berlusconi kaufte Spieler im Wert von 54 Mio., darunter Andrej Schewtschenko
und Ronaldinho. Der Verkauf von 26 Spielern bescherte dem Club Einnahmen von
40,95 Mio. Euro. Fiorentina gab 51,1 Mio. Euro für neue Spieler aus, der
Kickerverkauf bescherte dem toskanischen Club nur 2,2 Millionen Euro.
Rote Zahlen
"Der Markt boomt, die Meisterschaft lockt mit
prominenten Namen, doch die Serie A kämpft wieder mit roten Zahlen",
kommentierte "La Repubblica". Die meisten Serie A-Clubs weisen Mannschaften
mit weit mehr als 25 Spielern vor. "Für die italienischen Serie-A-Vereine
bahnt sich eine Zukunft an, die wir schon kennen: Unternehmen, die die
Schulden ihrer Vereine eindämmen, Banken, die Clubs unter ihre Kontrolle
nehmen und zunehmende Forderungen an die Politik, um die Schulden
einzufrieren", so "La Repubblica" weiter.