Glücksgriff

Janko und Scharner rechtfertigten Nachnominierung

Teilen

Marc Janko erzielt gegen Italien sein erstesTor im ÖFB-Team - Paul Scharner überzeugt mit diszipliniertem Spiel im defensiven Mittelfeld.

Zwei Überraschungen hatte der neue österreichische Fußball-Teamchef Karel Brückner bei seiner ersten Kader-Nominierung vergangene Woche parat. Marc Janko, mit sieben Treffen Führender der Torschützenliste in Österreich, und der einstige Rebell Paul Scharner fehlten so wie bei der EURO auch im 19-Mann-Aufgebot. Am Wochenende allerdings änderte der Tscheche nicht zuletzt aufgrund der Verletzung von Rene Aufhauser seine Meinung und nominierte den Salzburger Sturmtank und den Wigan-Legionär nach. Am Mittwoch liefen beide dann sogar in der Anfangs-Elf gegen Italien ein und rechtfertigten das Vertrauen.

"Wir versuchen es mit Pauli. Wir wissen, dass er ein zweikampfstarker Spieler sein kann", begründete Teamchef-Assistent Andreas Herzog die Aufstellung von Scharner. Der 28-Jährige hatte zuletzt am 16. August 2006 (1:2 gegen Ungarn in Graz) im ÖFB-Team gespielt, danach aber mit Hinweis auf das damalige Niveau der Mannschaft seine Teamkarriere für beendet erklärt. Vor der EM zeigte er sich zwar geläutert, stieß aber bei Josef Hickersberger auf taube Ohren.

Bei Brückner bekam er seine Chance
Allerdings kam Scharner, der bei Wigan in der Innenverteidigung spielt, nicht auf seiner gewohnten Position zum Zug, sondern übernahm im 4-1-4-1-System von Karel Brückner die Aufgabe des Abräumers vor der Abwehr. Das mit solider Leistung, ehe er zur Pause wegen einer Schwellung des Sprunggelenks im zuletzt schon angeschlagenen Knöchel ausgetauscht werden musste. Scharner spielte bis dahin wie gefordert taktisch diszipliniert, war sichtlich bemüht zu zeigen, dass er sich in die Mannschaft einfügen will. Er war bedacht, den sicheren Pass zu spielen, und produzierte so in seinem 16. Länderspiel kaum Fehlpässe.

Scharner durfte sich sogar einen Assist gutschreiben lassen. In der 39. Minute gewann Scharner im Strafraum der Italiener ein Kopfball-Duell, der Ball kam zu Janko, der nach einer Drehung ins kurze Kreuzeck zum 2:0 traf. Es war Jankos erster Treffer im ÖFB-Team. Janko, der einzige Spieler aus der heimischen Liga in der Startelf, hatte den Vorzug gegenüber Rapid-Stürmer Stefan Maierhofer erhalten und seine Anwartschaft auf einen Platz im Angriff untermauert, sollte Brückner, so wie auch als tschechischer Teamchef, auf eine groß gewachsene Solo-Spitze setzen.

Denn der 1,96 m große Stürmer zeigte nach Startschwierigkeiten der ganzen Mannschaft, dass er sich auch gegen ausgefuchste italienische Verteidiger durchsetzen kann. Janko gelang es mit Fortdauer der ersten Hälfte immer besser, den Ball zu halten. Er setzte seinen Körper gut ein und sich auch gegen italienische Überzahl gut in Szene. In der zweiten Hälfte kam er aber nicht mehr zur Geltung, in der 65. Minute musste er schließlich Maierhofer Platz machen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten