Halb Europa ist hinter Österreichs Top-Scorer her, aber Marc Janko bleibt länger in Salzburg. Zumindest verlängerte er seinen Vertrag.
Marc Janko hat sich für Red Bull Salzburg und damit vorerst gegen einen Transfer ins Ausland entschieden. Der 25-jährige Stürmerstar verlängerte seinen Vertrag beim aktuellen Tabellenführer der Fußball-Bundesliga zu verbesserten Konditionen vorzeitig um zwei Jahre bis 2013. Das gaben die Salzburger am Freitag bekannt. Davor hatte sich unter anderem Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz für einen Verbleib Jankos stark gemacht.
Der ÖFB-Teamstürmer war in den vergangenen Wochen und Monaten von mehreren Clubs in den internatonalen Topligen England, Spanien, Italien und Deutschland gejagt worden. Zuletzt hatten sich vor allem die Blackburn Rovers intensiv um den Goalgetter bemüht. Janko entschied sich allerdings, seinen Weg weiter in der heimischen Bundesliga zu gehen, deren Schützenliste er mit 30 Toren in 22 Runden in der Winterpause überlegen anführt.
"Benötige Kontinuität"
"Ich habe das Gefühl,
dass sich meine Karriere im Moment in einem sehr wichtigen und auch
entscheidendem Stadium befindet. Und zu diesem Zeitpunkt benötige ich
Kontinuität und ein perfektes Umfeld", begründete Janko, dessen finanzielle
Situation Red Bull entschieden aufgebessert hat, um einem möglichen Transfer
im Sommer entgegenzuwirken. "Die neue Vertragskonstellation hat für Marc
Janko sehr viele positive Einschläge - natürlich auch finanziell", sagte
dessen Berater Georg Stanggassinger.
Wechsel im Sommer vom Tisch?
Bereits in den vergangenen Tagen war
über eine neue Vereinbarung verhandelt worden. Janko hatte laut eigenen
Angaben auch "einige sehr vielversprechende Angebote aus dem Ausland"
vorliegen. Zuletzt hatte Österreichs Fußballer des Jahres 2008 einen Wechsel
aber frühestens im Sommer für möglich erklärt. Auch dieser scheint nun vom
Tisch. "Meine Mission in Salzburg ist noch nicht abgeschlossen", erklärte
Janko. Ziele seien der Meistertitel und danach die erstmalige Qualifikation
für die Champions League.
Dank an den Klub
Janko erinnerte daran, dass der Club auch in
schwierigen Zeiten stets zu ihm gehalten hatte. Der Stürmer war unter
anderem von Februar bis November 2007 von einer schweren Knöchelverletzung
außer Gefecht gesetzt worden. Davor hatten ihn immer wieder muskuläre
Probleme behindert. "Jetzt ist es für mich an der Zeit, etwas zurückzugeben.
Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Red Bull Salzburg in einer sehr
positiven Phase befindet", wurde Janko in einer Aussendung des Clubs zitiert.
Mateschitz wollte Janko halten
Selbst Mateschitz hatte sich
zuletzt für einen Verbleib des Starstürmers ausgesprochen. "Marc ist mit uns
in Salzburg stark geworden, er ist intelligent, eine echte Persönlichkeit.
Wir wollen ihn jetzt sicherlich nicht um fünf, sechs oder noch mehr
Millionen verkaufen", betonte der Red-Bull-Chef in einem am Freitag in
mehreren österreichischen Tageszeitungen erschienenen Interview.
Dementsprechend wurde der Vertrag Jankos angepasst. Mateschitz gab sich
dabei keinen finanziellen Illusionen hin und nannte fiktive Zahlen: "Wenn er
in England 1,5 Millionen Euro verdient, kann man von ihm nicht verlangen, um
30.000 Euro zu spielen."
Seinen Marktwert weiter steigern könnte Janko mit dem Gewinn des "Goldenen Schuhs" für Europas Toptorjäger. Derzeit führt der Österreicher diese Wertung mit 45 Punkten vor dem Kameruner Samuel Eto'o (FC Barcelona/38) und dem Bosnier Vedad Ibisevic (1899 Hoffenheim/36) an. Letzterer ist allerdings für den Rest der Saison mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht.