Rapid-Streit

Jetzt muss der Boss schlichten

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Pacult gegen Hörtnagl! Dieser Konflikt hält Rapid in Atem.

Doch es herrscht weiter dicke Luft zwischen Pacult und Hörtnagl. Nach den Interviews der letzten Tage (ÖSTERREICH berichtete) muss jetzt Präsident Rudolf Edlinger eingreifen. Der Ex-Politiker, gerade mit riesiger Mehrheit als Vereins-Boss wiedergewählt, gilt als erfahrener Schlichter.

Aber worum dreht sich der Streit zwischen Pacult und Hörtnagl? Es geht um Macht! Insbesondere darum, wer bei der Kaderplanung das letzte Wort hat. Schon im Oktober 2008 eskalierte der seit Jahren schwelende Konflikt. Der Trainer hatte sich erbost an die Klubführung gewandt, wollte mehr Kompetenzen bei Transfers. Damals holte sich Pacult eine blutige Nase. Transfers, so die klare Antwort der Vereins­oberen, fallen ins Ressort des Sportdirektors.

Pacult will es machen wie Schalkes Magath
Doch Pacult, der lukrative Spielerverkäufe (Stars wie Korkmaz, Hoffer, Maierhofer, Jelavic gingen um ca. 13 Millionen Euro) am liebsten für sich reklamiert, hat nicht aufgegeben. Der Wiener hätte gerne so viel Macht wie ein anderer Happel-Schüler: ­Pacults Vorbild Felix Magath.

Der Schalke-Trainer und -Manager gilt als mächtigster Coach im deutschsprachigen Raum. Sein Credo: „Ich möchte nicht den Kopf hinhalten für Fehler, die ein Manager oder Sportdirektor gemacht hat.“

Doch wie gefährlich das Modell Magath ist, zeigt die laufende Saison: Schalke hat nach 13 Runden ganze zwei Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Den „Königsblauen“ bleibt nur zu hoffen, dass die Mannschaft die Kurve kriegt. Denn der allmächtige Magath ist quasi unkündbar.

Ein solches Risiko scheuen die Rapid-Bosse. Deshalb soll Hörtnagl (in Abstimmung mit dem Trainer) einen Kader bauen, der (unabhängig vom Trainer) eine langfristige Erfolgsperspektive bietet.

Pacult hatte schon mal Krach mit Sportdirektor
Übrigens: 2004 trug Pacult schon mal einen heftigen Konflikt mit einem Sportdirektor aus – beim FC Kärnten. Sportdirektor war ein gewisser Didi Constantini. Auch damals ging es u.a. um Transfers. Und um Pacults schwierige Art. Am Ende gab Constantini auf. Pacult wurde Alleinverantwortlicher für die Kampfmannschaft.

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