Tor-"Titan" enthüllt in seiner Biographie, dass er als Jugendlicher von älteren Mitspielern unter der Dusche angepinkelt wurde.
Oliver Kahn hat enthüllt, wie er seine undurchdringliche Fassade herstellt, wenn er sauer ist. "Ich habe für diese Fälle einen Erste-Hilfe-Koffer gepackt. Keinen echten, sondern einen mentalen", schreibt der Torhüter laut einem Vorabdruck der "Bild"-Zeitung in seinem neuen Buch "Ich. Erfolg kommt von innen.", das am 17. Mai im riva-Verlag erscheinen soll.
Den Anstoß, sich zu wappnen, gab ein Erlebnis, das er mit 18 Jahren beim Karlsruher SC hatte. "Nicht selten wurde ich beim Training von älteren Spielern übel beschimpft", erzählt Kahn. Einmal habe er mit geschlossenen Augen unter der kalten Dusche gestanden und versucht, die Beschimpfungen einfach zu ignorieren. "Doch plötzlich spürte ich, wie es an meinem linken Oberschenkel wieder anfing, warm zu werden... Einer der Spieler hatte sich in die Dusche neben mich gestellt und damit begonnen, mich im hohen Bogen anzupinkeln."
Das Gefühl, unberührbar zu sein, bekommt er nach eigenen Worten durch die Vorstellung eines "Ent-Emotionalisierungssprays". Diese gedankliche Hilfskonstruktion sei sehr wirksam: "Das Ent-Dämonisierungsmittel, das mir dabei hilft, Leute, die versuchen, mich 'anzupinkeln', nicht länger wie den 'Leibhaftigen' zu sehen, sondern als gaaanz kleine Lichtchen." Auch Bananenwürfe gegnerischer Fans hätten seinen Willen gestärkt.