Lizenz-Betrug

"kicker" deckt nächsten FIFA-Skandal auf

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Prüfungsfragen für Spielervermittler-Lizenzen kann man kaufen...

Der Fußball-Weltverband FIFA ist nach dem Korruptionsverdacht um die Vergabe der WM-Turniere 2018 und 2022 mit neuem Ärger und Vorwürfen konfrontiert. Wie das deutsche Fachmagazin "kicker" (Montag-Ausgabe) berichtet, soll man Antworten für die Prüfung zum offiziellen Spielervermittler kaufen können. Ein Redakteur des Blattes hat das schwierige Examen im zweiten Anlauf mit Hilfe von Tricks geschafft und schildert wie das möglich war.

Unmoralisches Angebot
Nachdem der Journalist Michael Ebert im ersten Anlauf durchgefallen war und eine Reportage darüber geschrieben hatte, meldete sich wenige Tage danach ein Anrufer. Dieser, als Berater ohne Lizenz im Geschäft, habe behauptet, jeder könne die Prüfung bestehen, man müsse sich die richtigen Antworten nur kaufen. 2.000 Euro, ein Mittelsmann und ein Handy machten es möglich. Am 30. September hat Ebert seine Prüfung bestanden, die Antworten waren per SMS gekommen.

Prüfung seit 1994 Pflicht
Um eine Lizenz als Spielervermittler zu erhalten, schreibt die FIFA seit 1994 eine Prüfung vor. Seit 16 Jahren führen die nationalen Fußball-Verbände von der FIFA koordinierte Examen durch, seit 2001 erfolgen diese schriftlich. Wer 14 der 20 Fragen richtig beantwortet, darf sich auf seine Visitenkarte "FIFA Players' Agent" drucken lassen. Derzeit sind bei der FIFA weltweit 5.683 "offizielle" Spieler-Manager registriert.

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