Ex-Teamchef Prohaska und Rekordtorschütze Polster für EM vorsichtig optimistisch, Krankl gibt keine Tipps.
Österreichs Fußball-Nationalteam hat zuletzt schwache Leistungen gezeigt. Dass die im Juni 2008 in Österreich und der Schweiz stattfindende EURO aber eine Blamage für die Elf von Josef Hickersberger werden könnte, glaubt Herbert Prohaska nicht. "Österreich kann sich bei der Endrunde nicht blamieren, wir sind einfach in unseren Möglichkeiten begrenzt. Bei der EURO spielen wir gegen die Stärksten, da haben wir nicht viel zu verlieren", sagte der Ex-ÖFB-Teamchef und Spieler bei der Vorstellung des Vereins "Ball-Künstler" am Mittwoch in Wien.
Polster vorsichtig optimistisch
ÖFB-Rekord-Torschütze Toni
Polster sieht die Sache ähnlich. "Wir können nur überraschen", sagte der
Ex-Torjäger. "Wir haben drei Spiele und in denen muss man sehen, dass sich
alle reinhauen. Das Publikum ist nicht dumm, es muss der Eindruck entstehen,
dass jeder mit Leidenschaft und Kampfgeist dabei ist." Zuletzt habe man bei
der ohne Martin Stranzl, Andreas Ivanschitz und Emanuel Pogatetz "nicht
euroreifen" ÖFB-Auswahl allerdings den Eindruck gehabt, "dass die Mannschaft
nicht kämpft und nicht alles gibt, dass da kein Herzblut dabei ist."
Junge sind die Zukunft
Einer sofortigen Rückholaktion von
"Altstars" wie Ivica Vastic, Dietmar Kühbauer und Co. erteilte sowohl
Prohaska als auch Polster eine Absage. "Wir müssen auf die Jungen setzen,
das ist auf jeden Fall richtig", meinte Prohaska.
Routiniers im Talon behalten
Es sei allerdings auch logisch, dass
die Mannschaft einen Routinier gut gebrauchen könnte. "Aber die wirklich
Guten um die 30 fehlen. Spieler wie Vastic sind nach der EM kein Thema mehr,
aber dann beginnt gleich wieder die Qualifikation für die
Weltmeisterschaft", betonte der Ex-Austria-Coach. Polster wies auch darauf
hin, dass es durchaus problemlos möglich sei, die "Oldies" auch noch später
zu reaktivieren, "etwa zwölf oder zehn Wochen vor der EM".
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Krankl "erschüttert"
Genauso wie Prohaska und
Polster hofft mit Hans Krankl ein weiterer Ex-ÖFB-Teamchef, dass sich
Österreichs Team bei der EURO nicht blamiert. "Die Leistung zuletzt hat
schon sehr geschmerzt und mich sehr erschüttert. Ich weiß nicht, ob man das
Werkl noch herumreißen kann", so der Ex-Goaleador.
Zu Tipps an seinen mittlerweile ebenfalls nicht mehr unumstrittenen Nachfolger Josef Hickersberger, der dieser Tage zum "Rapport" bei ÖFB-Präsident Friedrich Stickler muss, wollte sich Krankl aber nicht hinreißen lassen. "Ich werde mich nicht einmischen. Als ich das Team trainiert habe, war die Einstellung immer in Ordnung. Wie das jetzt ist, will ich nicht beurteilen", so Krankl. Dazu, dass Stickler bis vor kurzem das Team auf einem guten Weg wähnte, meinte Krankl: "Der gute Weg schaut anders aus."