Vor Schweiz-Spiel

Kuljic glaubt an Sensation

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Schweiz-Legionär Sanel Kuljic spekuliert gegen die Eidgenossen mit einem Erfolg. "Secondos" Schweizer Erfolgs-Geheimnis.

Mit neun Toren aus zehn Spielen führt Sion-Stürmer Sanel Kuljic souverän die Schweizer Torschützenliste an. Im Team traf er bei sechs Einsätzen bislang erst einmal. Gegen die Schweiz soll sich das am Mittwoch ändern und von einer Niederlage will Kuljic im Vorfeld sowieso nichts wissen.

"In so einem Match kann viel passieren, vielleicht schaffen wir die Sensation", gibt sich Kuljic zuversichtlich. Der größte Vorteil für die Schweizer, so der Goalgetter, sind die vielen Legionäre (17) im Team und die besseren Legionäre, die in der Schweizer Superliga engagiert sind: " Ansonsten ist die Schweizer Liga um nichts besser", so Kuljic.

Secondos als Erfolgsgeheimnis
Der Aufstieg der Schweizer in den letzten Jahren ist auf Einflüsse wie in Frankreich und Holland zurückzuführen: Die sogenannten "Secondos", also Kinder von Einwanderern, drängen vehement ins Team und sorgen für frisches Blut. Bei den Schweizern sind vor allem spanische und italienische Wurzeln zu finden - dieses südeuropäische Temperament, kombiniert mit Schweizer Präzision und Taktik, hat in den letzten Jahren zum großen Aufschwung des Schweizer Fußballs geführt. Derzeit stehen insgesamt sieben " Secondos" im aktuellen Teamkader der Schweiz. Nicht dabei ist Salzburg-Legionär Vonlanthen, der beteuert, dass die Secondos wichtig für die "Nati" seien, "wir aber trotzdem alle Schweizer sind."

Österreichs Secondos
Im österreichischen Team setzen sich die "Secondos" erst langsam durch. Derzeit befinden sich vier solcher Spieler im Kader von Josef Hickersberger: Sanel Kuljic, Veli Kavlak, Muhammet Akagündüz und György Garics. Rapid-Jungstar Kavlak betont, wie wichtig für ihn als Kind und Jugendlichen, das Spielen im "Käfig " war: "Dort habe ich als Kind so oft wie möglich gekickt. Im Käfig spielt man nur aus Spaß und ohne taktische Zwänge, man kann viel lernen, was den Umgang mit dem Ball betrifft. Genau das fehlt uns im Moment."

Kuljic ist überzeugt, dass das Schweizer Modell in den nächsten Jahren auch in Österreich Schule machen wird: "In den österreichischen Nachwuchs-Mannschaften spielen schon viele Kinder von Einwanderern. Ich glaube, es werden auch im A-Team bald mehr werden."

Guter Boden Innsbruck
Wenn schon sonst nichts, so spricht am Mittwoch wenigstens die Statistik für Österreich: Von vier Spielen in Innsbruck wurde bislang noch keines verloren. Drei Siegen (gegen Liechtenstein, Weißrussland, Luxemburg) steht ein Unentschieden gegenüber - dieses just gegen die Schweiz (1:1, August 1986). Mit so einem Ergebnis könnten Hickersberger und seine Burschen am Mittwoch sicherlich auch gut leben.

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