Behörden setzte norwegische Mannschaft nach positivem Corona-Test von Elabdellaoui in Quarantäne. Findet die Partie nicht statt, ist Österreich in der Nations League Gruppensieger.
Österreichs Fußball-Nationalteam könnte den Gruppensieg in der Nations League auf dem Grünen Tisch zugesprochen bekommen. Norwegens Gesundheitsbehörde gab nämlich am Samstag bekannt, die Auswahl des Landes nicht zu den Auswärtsspielen am Sonntag gegen Rumänien und am Mittwoch gegen das ÖFB-Team reisen zu lassen. Sollte diese Entscheidung aufrecht bleiben, wäre die Truppe von Franco Foda unabhängig vom Ausgang der Partie am Sonntag in Wien gegen Nordirland auf Endrang eins.
Die Norweger gerieten aufgrund eines am Donnerstag bekannt gewordenen positiven Corona-Tests des bei Galatasaray engagierten Rechtsverteidigers Omar Elabdellaoui in die Bredouille. Laut norwegischen Medien gelten nun sämtliche Teamspieler und Betreuer als enge Kontaktpersonen und müssen für zehn Tage in Norwegen in Quarantäne bleiben, ungeachtet der negativen Tests, die der Rest der Auswahl am Freitagabend ablieferte.
Der norwegische Verband (NFF) bat in einem auf seiner Website veröffentlichten Brief an das Gesundheitsministerium um eine Ausnahmegenehmigung, die Chancen darauf werden jedoch in den nationalen Medien als eher gering erachtet. Offen ist, ob die Norweger auf das Rumänien-Spiel am Sonntag verzichten, aber zum Österreich-Match am Mittwoch doch anreisen können. In diesem Fall hätten sie noch die Möglichkeit auf den Gruppensieg.
NFF-Präsident Terje Svendsen hat die Hoffnung auf ein Entgegenkommen der Behörden noch nicht aufgegeben. "Wenn wir nicht reisen dürfen, brechen wir die Regeln der internationalen Fußballgemeinschaft und verlieren dadurch eine Chance, um uns für die WM zu qualifizieren. Wir verlieren zudem die Chance auf den Gruppensieg, der uns in Zukunft attraktive Gegner bescheren würde. Wir wären das einzige Land der UEFA, das nicht an den Pflichtspielen teilnehmen würde", wurde Svendsen auf der Verbands-Website zitiert.
Auch die Norwegen-Kapitäne Martin Ödegaard, Joshua King und Stefan Johansen wandten sich in einem offenen Brief auf der NFF-Website an die Öffentlichkeit. Die Mannschaft sei wegen der drohenden Absagen "zutiefst verzweifelt", schrieb das Trio. Nach den Angaben der drei Spieler war der Charter Richtung Bukarest am Samstag bereits beladen, eine Stunde vor dem Take-off sei der Flug dann gecancelt worden. Die Mannschaft habe seit Donnerstag nicht mehr trainiert.
Der rumänische Verband habe zugesagt, die Partie austragen zu wollen. Außerdem befolge man alle Vorgaben. "Wir leben im Hotel in Quarantäne, tragen Masken, haben regelmäßige Fiebermessungen, einen eigenen Speise- und Besprechungsraum, in denen die Abstände gewahrt bleiben und wir von allen anderen Menschen getrennt sind. Ein eigener Corona-Arzt begleitet uns während des gesamten Lehrgangs", berichteten die Kapitäne.
Die Aussicht, um die Chance auf den Gruppensieg gebracht zu werden, sei überaus enttäuschend. "Seit vier Jahren arbeiten wir hart daran, die Chance auf eine Qualifikation für die WM zu optimieren. Wir haben in der Weltrangliste mehr als 40 Plätze gutgemacht. Wir können in die höchste Liga der Nations League aufsteigen und uns mit Europas besten Mannschaften messen. Wir können noch unter die besten 20 europäischen Teams kommen und wären dann in der WM-Qualifikations-Auslosung im zweiten Topf. Wenn wir gegen Rumänien und Österreich nicht spielen, können unsere sportlichen Ambitionen kurz- und langfristig schnell zunichtegemacht werden", schrieben Ödegaard, King und Johansen.