Erling Haaland liefert auf allen Ebenen: Erst schießt er Norwegen mit einem Doppelpack fast zur WM 2026, dann sorgt er nach dem 4:1 gegen Estland dafür, dass seine Teamkollegen nicht hungrig feiern müssen – und holt persönlich rund 70 Cheeseburger ab.
Während Martin Ødegaard am Samstag verletzungsbedingt pausieren musste, trug Haaland die Kapitänsbinde. Und er interpretiert die Rolle konsequent: Tore vorlegen, Verantwortung übernehmen, Stimmung hochhalten – und eben auch die Burger abholen. Fulham-Profi Sander Berge reagierte später mit einem breiten Grinsen: „Das ist eine starke Kapitänsleistung!"
Norwegen steht vor 1. WM seit 1998
Der Sieg gegen Estland war aber weit mehr als ein weiterer Quali-Erfolg. Er bringt Norwegen so nah an die WM wie seit 28 Jahren nicht mehr. Italien bräuchte am letzten Spieltag ein kleines Wunder in Sachen Tordifferenz, um die Skandinavier noch von der Spitze der Gruppe I zu verdrängen. Am Sonntag treffen die beiden Teams nun in Mailand aufeinander – mit Norwegen in der klar besseren Ausgangsposition.
Dass es am Ende so deutlich wurde, war zur Halbzeit kaum absehbar. Die Fans in Oslo verabschiedeten die Mannschaft nach einer nervösen, torlosen ersten Hälfte mit Buhrufen. Doch genau dieser Druck schien etwas im Team auszulösen. Kurz nach Wiederanpfiff brachte Alexander Sørloth Norwegen mit zwei wuchtigen Kopfballtoren innerhalb weniger Minuten in Führung. Haaland übernahm anschließend den Rest: Erst sein Kopfball zum 3:0, dann der Abstauber zum 4:0 – Treffer Nummer 14 in der laufenden WM-Qualifikation.
»Das köstlichste Tor meines Lebens«
Sørloth schilderte später die Stimmung in der Kabine:„Es war in der Halbzeit ruhig, aber wir waren überzeugt, dass wir das Spiel drehen. Viele haben das Wort ergriffen – und man hat sofort gemerkt, wie das Selbstvertrauen durch die Mannschaft gegangen ist. “Sein zweites Tor nannte er scherzhaft „das köstlichste meines Lebens“ – mit Blick auf das, was nach dem Spiel geliefert wurde.