Slowakei muss als Gruppenzweiter um Play-off zittern.
Polen hat sich das Ticket für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland nicht mehr nehmen lassen. Die Polen besiegten am Sonntag Montenegro mit 4:2 und sind erstmals seit 2006 wieder bei einer WM-Endrunde dabei. Rang zwei in der Qualifikationsgruppe E und einen Platz im Play-off sicherte sich Dänemark. In Gruppe F holte sich die Slowakei Platz zwei, die Play-off-Teilnahme ist aber noch offen.
Deutschland mit perfekter Qualifikation
Deutschland finalisierte indessen mit seinem zehnten Sieg im zehnten Spiel (und 43:4 Toren) eine perfekte Qualifikation, die beste in der Geschichte des DFB. Zum Abschluss gab es in Kaiserslautern einen 5:1-Sieg gegen Aserbaidschan. Bundestrainer Joachim Löw nahm gegenüber dem 3:1 am Donnerstag gegen Nordirland sieben Umstellungen in der Startelf vor. Nur Kapitän Thomas Müller, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Sandro Wagner waren wieder von Beginn weg dabei.
So lief zunächst das Spiel des Weltmeisters nicht wie gewohnt. Goretzka sorgte zwar per Ferse für ein rasches 1:0 (9.), doch Ramil Sheydaev nutzte in der 34. Minute ein schwaches Abwehrverhalten zum Ausgleich. Nach der Pause legten die Deutschen aber kräftig zu, Wagner erlöste schließlich die Fans mit seinem fünften Tor im fünften Länderspiel (54.). Nach einem Doppelpack von Antonio Rüdiger (64.) und Goretzka (66.) war die Partie entschieden, Emre Can (81.) fixierte den Endstand.
Polen fix qualifiziert
Polen war mit drei Punkten Vorsprung auf Dänemark in den abschließenden Spieltag gegangen und schien souverän auf dem Weg nach Russland. Krzysztof Maczynski (6.) und Kamil Grosicki (16.) brachten die Heimischen früh 2:0 in Führung, doch im Finish wurde es noch zu einer Zitterpartie. Montenegro kam durch Stefan Mogusa eine Minute nach seiner Einwechslung (78.) und Zarko Tomasevic (83.) zum Ausgleich.
Doch die Polen konnten sich auf ihren Stürmerstar verlassen. Robert Lewandowski schoss sein Team nach einem verunglückten Rückpass neuerlich in Führung (85.), Filip Stojkovic besorgte per Eigentor (87.) den Endstand. Für Lewandowski, mit nun 51 Toren in 91 Länderspielen Rekordtorschütze seines Landes, war es der 16. Treffer in dieser Qualifikation, womit er sich wieder von Cristiano Ronaldo (15) absetzte.
Italien, Dänemark, Nordirland im Play-off
Für die Dänen (1:1 gegen Rumänien) blieb damit nur Rang zwei, sie haben aber als einer der acht besten Gruppenzweiten im Play-off eine zweite Chance. Mit Dänemark, Italien und Nordirland (0:1 in Norwegen) stehen drei der acht Play-off-Teilnehmer fest.
In der Gruppe F beendete England die Qualifikation ohne Niederlage. Zum Abschluss gewannen die "Three Lions", die ihre WM-Teilnahme schon fixiert hatten, in Litauen mit 1:0. Harry Kane erzielte per Elfmeter (27.) den einzigen Treffer der Partie.
Slowakei muss um Play-off zittern
Im Dreikampf um Rang zwei zwischen Schottland, der Slowakei und Slowenien setzte sich die Slowakei durch. Schottland war als Tabellenzweiter in den finalen Spieltag gegangen und lag gegen Slowenien durch ein Tor von Leigh Griffiths (32.) auch auf Kurs. Doch der in der Pause eingewechselte Roman Bezjak schoss die Slowenen mit einem Doppelpack (52., 72.) in Führung. Schottland gelang nur noch der Ausgleich zum 2:2-Endstand.
Slowenien lieferte damit die entscheidende Schützenhilfe für die Slowakei, die Malta dank Treffern von Adam Nemec (33., 62.) und Ondrej Duda (69.) mit 3:0 besiegte. Die Auswahl von Jan Kozak schaffte dank der besseren Tordifferenz gegenüber Schottland den Sprung auf Rang zwei. Ob es auch fürs Play-off reicht, ist noch offen. Die Slowaken könnten auch als der schlechteste der neun Gruppenzweiten ausscheiden.