Nach Pleite

Spieler glauben an WM-Ticket: "Dürfen Kopf nicht in Sand stecken"

Österreichs Fußball-Nationalteam hat sich durch den in letzter Minute verspielten Punkt in Bukarest in der WM-Qualifikation um eine noch bessere Ausgangsposition gebracht.  

David Alaba und Co. wollen sich durch das späte 0:1 am Sonntag gegen Rumänien vor dem abschließenden Doppel Mitte November auf Zypern und gegen Bosnien aber nicht von ihrem Weg zur Endrunde 2026 nach Nordamerika abbringen lassen.

"Ich glaube schon, dass wir selbstbewusst sind und dass wir alles in der eigenen Hand haben", betonte Alaba. "Dementsprechend wollen wir weiter unseren Weg gehen." Der ÖFB-Kapitän sprach von einem "schiachen Spiel" in Rumänien, das man nicht unbedingt gewohnt sei. In der nächsten Partie am 15. November (18.00 Uhr) auf Zypern fehlt der Real-Madrid-Star nach seiner zweiten Gelben Karte im Bewerb ebenso wie Phillipp Mwene gesperrt. Damit muss Teamchef Ralf Rangnick die gesamte linke Abwehrhälfte austauschen.

"Natürlich tut das sehr weh", meinte Offensivmann Romano Schmid. "David ist einer unserer wichtigsten Spieler, das ist ganz klar, das wird man natürlich spüren." Die Mannschaft habe aber genug Qualität, um den Ausfall abfangen zu können. Auch Alabas Nebenmann Philipp Lienhart führte die Breite im Kader positiv an: "Wir werden das auf jeden Fall hinbekommen."

WM-Jubel im Flugzeug?

Gegen die Rumänen bekam es das ÖFB-Team nicht wie erhofft hin. "Wir hätten einen Riesenschritt machen können, das haben wir leider nicht geschafft", sagte Lienhart. "Aber wir sind nach wie vor Tabellenführer und haben es in der eigenen Hand. Jetzt müssen wir halt die beiden Spiele gegen Zypern und Bosnien gewinnen." Möglicherweise könnte man nach einem Sieg schon auf dem Rückflug aus Zypern über das WM-Ticket jubeln - dann nämlich, wenn Bosnien das danach angesetzte Spiel gegen Rumänien (20.45 Uhr) nicht gewinnt. "Wenn es so kommen sollte, würde ich es annehmen", erklärte Lienhart. "Hauptsache, wir schaffen es zur WM."

Seit 1998 wartet Österreich bereits auf eine WM-Teilnahme. Das Ziel und der Fokus hätten sich durch den Rückschlag in Bukarest nicht verändert, betonte Schmid. "Natürlich ist jeder frustriert, enttäuscht. Aber wir dürfen jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken. Wir müssen auf Zypern gewinnen, das muss unser Ziel und unser Anspruch sein. Und dann, wenn wir landen, werden wir sehen, wie weit wir schon sind und was noch auf uns zukommt."

Vermeidbares Gegentor

Um eine noch bessere Ausgangsposition brachte sich die ÖFB-Auswahl, weil sie im Finish nicht das Remis nach Hause spielte, sondern tief in der Nachspielzeit nach einem Ballverlust noch ein vermeidbares Gegentor einfing. Rangnick ist seit Mai 2022 im Amt. In der "neuen Konstellation", wie es Schmid nannte, wolle man jedes Spiel gewinnen. "Das hat man ein bisschen gespürt", meinte der Werder-Bremen-Legionär. "Da müssen wir uns bei der eigenen Nase fassen und sagen, eigentlich müssen wir am Platz schlauer sein." Das 0:0 zu nehmen wäre besser gewesen.

"Ein Punkt hätte die Situation natürlich verbessert", sagte Lienhart. Der Freiburg-Verteidiger bemängelte seine eigene Mann-Aufnahme vor dem Gegentreffer. Die Szene hätte aber eigentlich gar nicht entstehen dürfen. "Wir müssen eigentlich den Ball behalten, wir hatten keinen Zwang, den da vorne reinzuspielen", erklärte Nebenmann Stefan Posch. "Wenn man bis zum Schluss die Null hält, dann darf das nicht passieren. Aber das ist Fußball, das ist das Leben. Mit Rückschlägen müssen wir umgehen. Ich hoffe, wir lernen daraus."

Das ÖFB-Team sei in Bukarest "nicht bissig genug" gewesen, meinte der Italien-Legionär. "Wir haben uns die Ausgangssituation erarbeitet, hier hätten wir sie veredeln können", sagte Posch. "So bringen wir uns selber wieder ein bisschen unter Zugzwang. Nichtsdestotrotz haben wir genug Qualität, um das in den nächsten beiden Spielen dann fix zu machen."

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