Italiens Neo-Teamchef hat Österreich bei der EM beobachtet und das Team hat ihm "imponiert".
Am 20. August wird mit dem Fußball-Testspiel in Nizza gegen Italien eine neue Ära im österreichischen Fußball eingeläutet, wenn Karel Brückner sein Debüt als ÖFB-Teamchef gibt. Beim Kontrahenten aus Italien steht der freundschaftliche Länderkampf im Zeichen eines großen Comebacks: Marcello Lippi wird nach zweijähriger Auszeit auf die Trainerbank der Italiener zurückkehren.
"Kein Spaziergang"
Für sein erstes Spiel als
Italien-Coach seit dem erfolgreichen Finale bei der WM 2006 fordert Lippi
"volle Konzentration": "Ich freue mich schon sehr auf das Spiel. Aber es
wird kein Spaziergang", warnte der 60-Jährige in einem Interview.
ÖFB-Team genau beobachtet
Der Italiener zeigte sich vom
ÖFB-Team überhaupt angetan. "Ich habe alle Partien der österreichischen
Nationalmannschaft während der EURO 2008 im Fernsehen gesehen. Die
Mannschaft hat ansatzweise fantastischen Fußball geboten. Siegeswille,
Entschlossenheit, Aufopferungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit haben
mir imponiert", sagte Lippi, der nach eigenen Angaben die Namen der
ÖFB-Spieler und ihre Charakteristika kennt. Das EM-Ausscheiden des ÖFB-Teams
bezeichnete Lippi als "unglücklich": "Österreich hatte bei der
Europameisterschaft Pech. Die Mannschaft hätte sich eigentlich mehr
verdient."
Wertschätzung für Brückner
Auch der neue ÖFB-Coach
Brückner genießt die Wertschätzung des Italieners: "Er ist eine
herausragende Persönlichkeit, er hat dem tschechischen Fußball seinen
Stempel aufgedrückt." Die Fußball-Philosophie des tschechischen
Trainerfuchses umreißt Lippi mit den Worten "auf jeden Fall modern" und "von
Ordnung und Klarheit", als auch "gleichermaßen von Spielwitz und Fantasie
geprägt". Es werde aber Zeit brauchen, bis das ÖFB-Team das System von
Brückner verinnerlicht hat. "So etwas geht nicht von heute auf morgen", weiß
der Italiener, der seinen Kader für das Testspiel am Samstag bekanntgibt.
Österreichs neuer Teamchef hat mit Lippi noch eine Rechnung offen: 2006 warf die "Squadra Azzurra" auf ihrem Weg zum WM-Titel die damals von Brückner betreuten Tschechen mit einem 2:0-Erfolg im letzten Spiel der Gruppenphase aus dem Turnier.