Bundesliga

Mattersburg schießt Salzburg ab

Teilen

Im Steier-Derby konnte Sturm in letzter Sekunde gewinnen.

Red Bull Salzburg hat am Sonntag die Negativserie in der Fußball-Bundesliga verlängert. Der Vizemeister kassierte in der 14. Runde auswärts gegen Abstiegskandidat SV Mattersburg durch Treffer von Ilco Naumoski (67.), Patrick Bürger (85.) und Michael Mörz (88.) eine peinliche 0:3-(0:0)-Niederlage und wartet nun schon seit sechs Meisterschaftspartien auf einen Sieg. Damit liegen die fünftplatzierten Mozartstädter, deren Trainer Ricardo Moniz noch stärker unter Druck geraten dürfte, bereits sieben Punkte hinter Spitzenreiter Admira.

Mattersburg siegt verdient
  Der Erfolg der Burgenländer war vor allem aufgrund der zweiten Hälfte verdient. In der 62. Minute wurde dem SVM noch ein Tor von Malic möglicherweise zu Unrecht wegen Abseits aberkannt, nur wenige Sekunden später schoss Rath nach einem Querpass von Bürger am Fünfer drüber.

   Beim Führungstor stellten die Mattersburger einmal mehr ihre Stärke bei Standard-Situationen unter Beweis. Nach einem kurz abgespielten Eckball flankte Parlov zur Mitte und Naumoski beförderte den Ball volley mit dem Außenrist ins lange Eck. Auch das 2:0 entstand aus einem Eckball - nach einer Hereingabe von Parlov war Bürger in der 85. Minute per Kopf zur Stelle. Drei Minuten später sorgte Mörz aus einem Konter für den Endstand.

Desaströse Bullen
  Die Salzburger präsentierten sich in der zweiten Hälfte phasenweise desaströs, einzige Halbchancen waren ein Freistoß von Hinteregger relativ knapp übers Tor (73.) und ein Kopfball von Leonardo über die Querlatte (83.) Ihre beste Phase hatten die "Bullen" in den 25 Minuten vor der Pause, als sie das Match nach anfänglichen Problemen in den Griff bekamen und auch zwei große Möglichkeiten vorfanden. In der 31. Minute landete ein Schuss von Cziommer von der Strafraumgrenze an der Latte, zwei Minuten danach scheiterte Teigl nach einem Solo an Borenitsch.

   Von den Mattersburgern war in Hälfte eins mit Ausnahme eines Fehlschusses von Farkas aus spitzem Winkel (3.) wenig zu sehen, dank der Steigerung nach dem Seitenwechsel haben sich die Burgenländer im Abstiegskampf aber etwas Luft verschafft. Aufgrund des ersten Saison-Heimsieges und gleichzeitig erst zweiten vollen Erfolges in den jüngsten 18 Runden beträgt der Vorsprung auf Schlusslicht Kapfenberg drei Punkte.
 

SV Mattersburg - Red Bull Salzburg Endstand 3:0 (0:0).
Pappelstadion, 4.000, Einwaller.
 Tor: 1:0 (67.) Naumoski
      2:0 (85.) Bürger
      3:0 (88.) Mörz

Nächste Seite: Sturm - KSV

Sturm Graz - SV Kapfenberg

Meister Sturm Graz ist am Sonntagnachmittag in der 14. Runde der Fußball-Bundesliga im Heimspiel gegen Tabellenschlusslicht Kapfenberg zu einem Last-Minute-Erfolg gekommen. Stürmer Darko Bodul erzielte mit einem von KSV-Spieler Ordos unhaltbar abfälschten Schuss in der 96. Minute den Siegtreffer vor knapp 12.000 Zuschauern in der UPC-Arena.

Rückstand reduziert
  Damit reduzierte der Titelverteidiger, der nach wie vor auf Rang sechs steht, den Rückstand auf Spitzenreiter Admira auf sieben Punkte. Kapfenbergs Rückstand auf den Vorletzten aus Mattersburg, der im Heimspiel gegen Vizemeister Salzburg klar 3:0 siegte, wuchs dagegen auf drei Zähler an. Im Duell der beiden stark ersatzgeschwächten Teams gingen auch zwei Serien weiter. Sturm ist seit dem 0:3 gegen Salzburg am 16. April nun in zehn Liga-Heimspielen ungeschlagen. Und die Kapfenberger, die sich im ersten Duell mit dem Lokalrivalen vor eigenem Publikum noch souverän 3:0 durchgesetzt hatten, mussten die sechste Auswärtsniederlage en suite hinnehmen.

Zahlreiche Chancen
  Die Partie brachte zahlreiche hochkarätige Chancen auf beiden Seiten, doch erst in der Nachspielzeit, die eigentlich nur vier Minuten hätte betragen sollen, brachte einen Treffer. KSV-Schlussmann Raphael Wolf zeichnete sich erstmals in Minute zwölf nach einem schnellen Gegenangriff über Kainz bei einem Bodul-Schuss mit einer Beinabwehr aus. Sturm-Angreifer Kienast wurde scheinbar von einem Rasenfehler überrascht, als er nach Vorarbeit von Bodul und Wolf nicht ins leere Tor traf, Kapfenberg gelang via Hüttenbrenner und Wolf-Reflex noch die Rettung in den Corner (21.).

   In Minute 34 hätte es aber 1:0 heißen müssen: Bodul überspielte zwar Wolf in perfekter Manier, agierte dann aber zu lässig, wodurch der zurückgeeilte KSV-Mittelfeldspieler Spirk noch in extremis retten konnte. "Mensch, hau das Ding rein, Du!", schrie Sturm-Trainer Franco Foda seinem Stürmer erbost zu. In Hälfte zwei hatte Bodul dann Pech, als er Wolf ein Gurkerl schob, doch dieser den Ball mit den Beinen noch so ablenkte, dass dieser an der Stange landete (56.).

   Auch Kapfenberg hatte tolle Chancen in Hülle und Fülle, die erste durch einen Spirk-Freistoß aus gut 20 Metern, den Sturm-Goalie Cavlina mit einer Glanzparade noch aus dem Kreuzeck fischte (24.). Auch bei einem Prokoph-Schuss zeichnete sich der Tormann aus (38.), der wenig später per Fußabwehr eine Spirk-Chance ebenfalls zunichte machte (41.). Nach einem Cavlinas einzigem Fehler in dieser Partie landete eine Gollner-Schuss an der Latte (57.). Kurz danach war Cavlina, als er eine Prokoph-"Granate" auf Raten entschärfte, wieder auf dem Posten.

Tor in letzter Sekunde
  In Minute 75 ertönte von Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach einem Foul von KSV-Verteidiger Scharifi im Strafraum an Patrick Wolf kein Elfer-Pfiff. Im Finish gab es dann Matchbälle auf beiden Seiten - Micic scheiterte an Cavlina, auf der Gegenseite schoss Kienast aus kurzer Distanz übers Tor. Doch in Minute 96 war es dann soweit, als der abgefälschte Schuss von Bodul im Tor landete.
 

Sturm Graz - Kapfenberger SV 1919 Endstand 1:0 (0:0).
Graz, UPC-Arena, 11.987 (richtig) Zuschauer, SR Manuel Schüttengruber.
Tor: 1:0 (96.) Bodul

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.