Nationalteam

Grgić gibt Rangnick einen Korb – ÖFB verliert Top-Talent an Kroatien

Sturm-Juwel Leon Grgić (19) hat sich gegen Österreich entschieden: Der Stürmer, der alle ÖFB-Nachwuchsteams durchlief, wird künftig für Kroatien spielen. Für Teamchef Ralf Rangnick ein herber Rückschlag. 

Österreich verliert eines seiner spannendsten Sturm-Talente: Leon Grgić, 19 Jahre alt und bei Sturm Graz als Angreifer auf dem Sprung, hat dem ÖFB eine klare Absage erteilt. Statt im rot-weiß-roten Team wird er künftig für Kroatien auflaufen. Der in Österreich geborene Offensivmann besitzt beide Staatsbürgerschaften – und wählte nun die kroatische.

Zwei Jahre Werben um das Sturm-Juwel

Schon früh hatte der ÖFB große Hoffnungen in Grgić gesetzt. Er durchlief sämtliche Nachwuchsnationalteams und war Teil des Spitzenförderprogramms Projekt12. Über zwei Jahre hinweg versuchte der Verband, gemeinsam mit dem familiären Umfeld des Stürmers, eine langfristige Bindung herzustellen. „Dabei wurden dem Spieler klare Perspektiven und konkrete Entwicklungsschritte im Nationalteam aufgezeigt“, erklärte der ÖFB am Donnerstag in einer Mitteilung.

Doch das intensive Werben blieb ohne Wirkung. Bereits im Juni 2025 lehnte Grgić eine Nominierung für das A-Team ab, auch eine Einberufung für die U21 schlug er kurz danach aus. Damit war die Richtung klar: Kroatien statt Österreich.

Schöttel kündigt neue Strategie an

Für den Verband ist der Verlust bitter – nicht nur sportlich, sondern auch, weil viele Ressourcen in die Ausbildung des Angreifers geflossen sind. Konsequenzen sollen folgen. „Die persönliche Entscheidung jedes Spielers ist natürlich zu respektieren. Es muss aber künftig unser Ziel sein, dass die hohen Investitionen des ÖFB in Talente denen zugutekommen, die sich auch emotional und mit voller Überzeugung für den österreichischen Weg entscheiden“, betonte Sportdirektor Peter Schöttel.

Der Fall Grgić gilt nun als warnendes Beispiel. Künftig will der Verband bei hoch gehandelten Spielern früher Klarheit schaffen, um solche Abgänge an andere Nationen möglichst zu verhindern.

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