Turbulenter Sommer

Hinteregger-Klartext zu Bad-Boy-Image

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ÖFB-Verteidiger Martin Hinteregger hofft im Team auf 'Pflichtsieg' gegen Letten.

Für viele österreichische Fußball-Nationalspieler ist es eine Rückkehr an ihre frühere Wirkungsstätte. Neun von 23 Kaderspielern sind aktuelle oder ehemalige Akteure von Red Bull Salzburg. Im Stadion des Serienmeisters soll am Freitag (20.45 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) in der EM-Qualifikation der erwartete "Pflichtsieg" gegen Lettland gelingen.

Die Ausgangssituation sei ähnlich wie im Juni in Nordmazedonien (4:1), meinte der frühere Salzburg-Verteidiger Martin Hinteregger. "Wenn wir zur EM fahren wollen, müssen wir gewinnen." Als Gruppendritter liegen die Österreicher einen Zähler hinter den zweitplatzierten Israelis. Hinteregger: "Wenn man sich die Tabelle anschaut, sind wir sowas von dabei. Jetzt geht es um den Pflichtsieg."

Hinteregger fühlt sich gut in Schuss. Sein Sommer war von Turbulenzen geprägt, bis sich der Wunsch nach einem Fix-Transfer vom FC Augsburg zu Eintracht Frankfurt erfüllte. Zuvor war Hinteregger mit seiner Rucksack-Wahl, dem Video eines nächtlichen Ausfluges und mit einem Doping-Gerücht in die Schlagzeilen geraten. "Ich habe es auch als turbulent mitbekommen", sagte der 26-Jährige am Montag im ÖFB-Teamcamp in Saalfelden. "Es ist wichtig, dass jetzt Ruhe einkehrt."

Auf die Frage, ob durch seine Aktionen im Sommer möglicherweise ein Bild von ihm entstanden sei, das er gar nicht wollte, sagte Hinteregger: "Es ist halt so entstanden. Die, die ein bisschen Ahnung haben von den Zeitungen und so, die wissen, dass da großteils nur Halbwahrheiten drinnen stehen. Von dem her sehe ich das nicht so schlimm. Alle, die mich persönlich kennen, die wissen, was wirklich Fakt war."

"Hinti" nach wildem Sommer jetzt happy

Als besonders unlustig empfand Hinteregger die "Doping-Causa": "Wenn ein Journalist aus einer Nadel eine Spritze macht und aus einem Gummibärchen eine Tablette, obwohl jeder vernünftige Mensch weiß, dass eine Schmerztablette nicht binnen sieben Minuten wirken kann, und dass die NADA drauf einsteigt - dann ist es, wie es ist. Ich habe am nächsten Tag gleich noch eine Kontrolle gemacht und schmunzeln müssen, denn die Kollegen haben mich natürlich aufgezogen. Für mich persönlich war es nicht schön, aber wenigstens meine Kollegen hatten Spaß damit."

Gegen das Bad-Boy-Image wehrt sich der 26-Jährige: "Wenn jemand erfindet, dass ich streike, oder wenn man hört, dass man gedopt haben soll, ist das natürlich nicht schön. Aber mit dem müssen wir wohl umgehen. Im Endeffekt stellt sich nach ein paar Tagen ohnehin heraus, wie es wirklich ist - so war es auch bei mir. Deswegen ist auch wieder alles gut."

Der Kärntner hat bis 2024 in Frankfurt unterschrieben. Kolportierte zwölf Millionen Euro überwies der Club von Adi Hütter für ihn an Augsburg. Hinteregger bezeichnete den Transfer daher als Gewinn für alle Beteiligten - auch für ihn selbst. "Ich werde dort sehr geschätzt. Ich möchte ganz Frankfurt etwas zurückgeben. Da ist was Großes im Entstehen."

Bei seiner Ankunft in Frankfurt war Hinteregger wie ein Held empfangen worden. "Die Liebe und die Zuneigung von den Fans, das ist nicht ganz alltäglich", meinte der Innenverteidiger. Gute Leistungen seien die Basis dafür. Dazu vermutete Hinteregger, dass sein Auftreten und seine "offene Art" dazu beitragen haben könnten, dass er zum Fan-Liebling geworden ist.

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