2:1-Erfolg gegen Deutschland

So hat Foda den Sensations-Sieg gefeiert

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Auf der Pressekonferenz am Sonntag verriet der Trainer des Wunder-Teams so einiges.

Dieser historische Sieg wurde von einigen Fans und vielleicht auch Spielern ordentlich gefeiert. Der Erfolgstrainer Franco Foda wirkte zumindest am nächsten Tag bei der Pressekonferenz angeschlagen. Als ihn ein Journalist auf seine Augenringe ansprach und eine eventuelle Partynacht andeutete, wies Foda dies sofort schmunzelnd zurück. 

"Ich hab mir nur ein Glas Rotwein genehmigt. Mehr nicht", sagt der 52-Jährige rasch. Sein müdes Erscheinungsbild hat einen anderen Grund, wie er erklärt. "Aber nach den Spielen – egal ob wir gewinnen oder nicht, schlaf ich immer sehr schlecht. Diese ganzen Emotionen im Stadion nimmst du mit. De denkst noch an die Spieler und deren Leistung".

Mit Wasserflaschen die Ketten erklärt

Typisch Foda: Er brennt für den Fußball. Auf der Pressekonferenz schob Foda die Mineralwasserflaschen hin und her, um seine flexible Taktik zu illustrieren. Mit seiner defensiven Dreier- bzw. gegen den Ball Fünferkette hatte der Deutsche am Samstag in Klagenfurt sogar Fußball-Weltmeister Deutschland (2:1) neutralisiert.
In gewissen Situationen mutierte die ÖFB-Defensive auch zur Viererkette - dann, wenn die Außenspieler Stefan Lainer oder David Alaba einseitig nach vor schoben. All das demonstrierten die Wasserflaschen. "Aus dieser Dreierkette bist du extrem flexibel", erklärte Foda. Der nächste Entwicklungsschritt wäre, dass einer der Innenverteidiger auch situativ ins Mittelfeld vorschiebt. Stefan Ilsanker oder Julian Baumgartlinger etwa kämen dafür infrage.

Auch für Alaba stellt sich die Positionsfrage im Nationalteam derzeit nur bedingt. "Ich habe darüber nie diskutiert", betonte Foda. Dass Alaba, bei Bayern München einer der besten Linksverteidiger der Welt, im Nationalteam gerne im Mittelfeld spielt, ist bekannt. "Wenn wir mit der Dreierkette spielen, hat er extrem viele Freiheiten", erklärte Foda.

Foda: "David kann bei mir auf allen Positionen spielen"

Hätte das 3-4-2-1 gegen die Deutschen nicht so gut funktioniert, hätte er seinen Topstar noch weiter nach vorne geschoben in ein 4-5-1, verriet der Teamchef. Alaba hätte dann quasi den Linksaußen gegeben. "David kann bei mir auf allen Positionen spielen", sagte Foda. Abzuwarten bleibt, was nächsten Sonntag gegen Rekordweltmeister Brasilien passiert, gegen dessen bedingungsloses 4-3-3 sich eine Viererkette anbieten würde. In einer solchen hat Alaba im Nationalteam seit 2009 nicht mehr als Linksverteidiger agiert.

Foda freute sich vor allem, einen Spieler dieser Qualität zur Verfügung zu haben. "David ist Weltklasse. Er ist ein super Spieler, ein super Profi. Er übernimmt auch immer mehr die Führungsrolle in der Mannschaft." Trotz seiner Probleme mit der Rückenmuskulatur, die ihn seit Monaten plagen, wollte Alaba schon gegen Russland (1:0) unbedingt spielen, setzte sich auf die Bank und wurde eingewechselt. Foda: "Das kommt ja nicht von ungefähr."
 

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