WM-Qualifikation

Österreich gewinnt gegen Frankreich 3:1

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Österreich startet sensationell in die WM-Qualifikation: Die Brückner -Truppe gewinnt das Auftaktspiel gegen Frankreich 3.1.

Das österreichische Fußball-Nationalteam hat am Samstag einen Traumstart in die WM-Qualifikation hingelegt. Die ÖFB-Auswahl besiegte vor 48.000 Zuschauern im ausverkauften Wiener Happel-Stadion Frankreich dank Treffer von Janko (8.), Aufhauser (41.) und Ivanschitz (72./Elfer) bzw. Govou (61.) mit 3:1 und liegt damit in Gruppe 7 nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf Rang zwei hinter dem Mittwoch-Gegner Litauern, der ebenso sensationell beim Gruppen-Co-Favorit Rumänien 3:0 gewann.

Starke Standardsituationen
Der Schlüssel zum ersten Erfolg gegen den Vizeweltmeister seit 38 Jahren lag neben dem nötigen Spielglück vor allem in der Stärke bei Standard-Situationen. Während die feldüberlegenen Franzosen aus den ruhenden Bällen kein Kapital schlagen konnten, hatten alle drei Tore der Heimischen in Standards ihren Ursprung.

In der 8. Minute leitete Andreas Ivanschitz mit links die Führung für Österreich ein. Seine Freistoß-Flanke beförderte Janko aus kurzer Distanz mit dem Rücken zum Tor per Außenrist in Richtung französisches Gehäuse, Mexes fälschte entscheidend ab und es stand 1:0 für das ÖFB-Team. Erst danach zeigten die Gäste mehr Initiative und wurden erstmals in der 16. Minute gefährlich, allerdings durch einen Österreicher - Prödl lenkte eine Flanke von Evra an die eigene Latte.

Brotlose Kunst der Franzosen
In der Folge wurde die Überlegenheit der "Grande Nation" immer eklatanter, die zwingenden Chancen blieben zunächst aber aus, einzig bei einem knappen Henry-Fehlschuss nach einem Fehler von Fuchs stockte dem Publikum kurz der Atem (27.). Effizienter und auch glücklicher waren an diesem Abend aber die Österreicher, denn in der 41. Minute stellten sie auf 2:0.

Wieder flog eine Freistoßflanke des im Vergleich zur Italien-Partie klar verbesserten Ivanschitz zur Mitte, wieder herrschte Konfusion im französischen Lager und wieder fälschte ein "Bleu" entscheidend in eigene Tor ab: Aufhauser, unverhofft zum Ball gekommen, zog vom Fünfer ab und über den Fuß von Gallas fand das Spielgerät den Weg ins Netz.

Im Gegensatz zum Italien-Match schafften es die Hausherren diesmal, den Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause zu retten, weil Manninger bei einem Kopfball und bei einem Schuss von Henry kurz vor dem Halbzeitpfiff auf dem Posten war. Auch in der fünften Minute nach Wiederanpfiff musste der Juventus-Legionär bei einem Schuss von Benzema innerhalb des Strafraums sein ganzes Können aufbieten.

In der 61. Minute aber war der Salzburger geschlagen. Nach einem Ballverlust von Aufhauser brachte Evra den Ball zur Mitte und Govou traf vom Fünfer aus der Drehung zum Anschlusstreffer. Vier Minuten danach bewahrte Manninger seine Mannschaft vor dem Ausgleich, als er einen Gewaltschuss von Toulalan mit den Fingerspitzen an die Latte drehte.

Dennoch wurde die Dominanz der Gäste - auch aufgrund einer fragwürdiger Pfiffe des dänischen Schiedsrichters Larsen - vorerst immer erdrückender. In der 72. Minute aber konnte der Däne gar nicht anders, als auf Elfmeter für Österreich zu entscheiden, nachdem Janko unmittelbar vor der Ausführung eines Eckballs von Mexes im Strafraum zu Boden gerissen worden war. Ivanschitz übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zum 3:1.

Damit war der Widerstand der Franzosen, die dem ÖFB-Team noch vor eineinhalb Jahren beim 1:0-Sieg im Testspiel in Paris nicht den Funken einer Chance gelassen hatten, endgültig gebrochen. Selbst das Auspacken der Brechstange im Finish brachte gegen die starke österreichische Defensive keinen Erfolg. Das begeisterte Publikum dankte es kurz vor Schluss mit "Karel Brückner"-Sprechchören.

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Andreas Herzog (li) und Teamchef Karel Brückner beim Anpfiff

Nach einem Getümmel im Strafraum der Franzosen fällt das 1:0, der Torschütze ist zunächst unbekannt

Maßgeblich beteilig am Tor war Marc Kanko

Marc Janko kann es fast nicht glauben, der Ball ist im Tor der Franzosen gelandet

Rene Aufhauser jubelt in der 41. Minute. Er hatte zuvor das 2:0 erzielt

Marc Janko war meist der Beherrscher des Luftraumes

Die Franzosen wollen es noch ein Mal wissen, und mobilisieren alle Kräfte

Tor für Frankreich - Govou trifft mit einem Drehschuss aus kurzer Distanz

Stets hellwach, starker Rückhalt

Andreas Ivanschitz dreht jubelnd ab - er hat soeben einen Elfmeter verwandelt

Das 3:1 zieht den Franzosen den letzen Nerv - Österreich ist auf der Siegerstraße

Frankreichs Teamchef Raymond Domenech kann nicht glauben, was er sieht

Jubel auch noch 10 Minuten nach dem Schlusspfiff

Manningers stärkste Parade mit den Fingerspitzen

Verschuldete vor der Pause fast einen Gegentreffer, stark im Zweikampf, spielerisch ging nicht viel

Erzielte den Ausgleich, hat alles versucht, um Druck zu erzeugen

Gewohnt kampfstark und agressiv

Sehr laufstark,wenig Akzente

Zwei Assists, ein Tor, gute Ideen

Viel Kampfgeist, aber zu viele Abspielfehler

Der Atalanta-Legionär war einer der Besten - zweikampfstark

Hatte Sgna gut im Griff, unnötige Ballverluste

Fast ein Eigentor, sonst souverän

Blieb farblos, vergab einige gute Chancen

Stets hellwach, starker Rückhalt