Am Montag hat für das österreichische Fußball-Nationalteam der Countdown für die beiden richtungweisenden Testspiele gegen die Schweiz und die Elfenbeinküste begonnen.
Für das Nationalteam stehen in den kommenden zehn Tagen zwei Testspiele gegen die Schweiz (13. Oktober, Zürich) und die Elfenbeinküste (17. Oktober, Innsbruck) auf dem Programm. Der komplette Kader absolvierte am Nachmittag das erste Training im ÖFB-Camp in Schruns/Tschagguns, allerdings werden einige Kicker noch von kleineren Verletzungen geplagt.
Zahlreiche angeschlagene Spieler
So machen sich etwa bei Sanel
Kuljic die englischen Wochen mit der Wiener Austria in Form von Rücken-,
Oberschenkel- und Achillessehnen-Beschwerden bemerkbar, Sebastian Prödl hat
mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen, sein Sturm-Graz-Clubkollege
Jürgen Säumel hat Schmerzen an der Achillessehne. Rapid-Verteidiger Martin
Hiden ist nach seinem Muskelfaserriss im Anderlecht-Spiel noch immer nicht
topfit, zudem erlitt Jürgen Macho am Sonntag beim 3:0-Erfolg seines Vereins
AEK Athen einen Bluterguss im Oberschenkel.
Teamchef Josef Hickersberger rechnet aber damit, dass Macho ("Er hat beim 3:0 von AEK gegen Panionios viele Bälle halten müssen") bis zur Schweiz-Partie einsatzbereit ist, auch wenn der Goalie wohl eine zweitägige Trainingspause einlegen muss. Von dieser Annahme geht der 59-Jährige auch bei allen anderen angeschlagenen Kickern aus. "Dass mehrere Spieler über Verletzungen klagen, ist zu diesem Zeitpunkt der Saison nichts Außergewöhnliches", so "Hicke".
Kapitän ohne Spielpraxis
Probleme ganz anderer Art hat
Andreas Ivanschitz. Der Kapitän hat seine Knieverletzung überwunden und
steht erstmals seit den Partien gegen Schottland und Paraguay Ende
Mai/Anfang Juni wieder im Teamkader. Ihm fehlt allerdings die Spielpraxis.
Zuletzt kam er bei der 0:1-Niederlage von Panathinaikos gegen Tripolis nicht
zum Einsatz. "Panathinaikos hat 28 Spieler im Kader. Der Trainer ist der
Meinung, dass Ivanschitz noch nicht Match-fit ist, er ist aber mit seinen
Fortschritten zufrieden", erklärte Hickersberger.
Für den Burgenländer ist daher das Testspiel am Mittwoch in Schruns gegen die U19-Auswahl der Akademie Vorarlberg von besonderer Bedeutung. "Es geht für ihn in diesem Match in erster Linie darum, Spielpraxis zu sammeln. Dann werden wir sehen, in welchem Zustand er ist." Hickersberger warnte in diesem Zusammenhang vor allzu großen Erwartungen, die die Rückkehr des Kapitäns mit sich bringen könnte. "Ich freue mich, dass er wieder dabei ist, weiß aber auch, dass von ihm keine Wunderdinge zu erwarten sind."
Gute Erinnerungen an Montafon
Die aktuelle Situation ähnelt für
Hickersberger jener vor ziemlich genau einem Jahr, als die ÖFB-Auswahl,
gebeutelt von schlechten Spielen und noch dazu von der heftigen Kritik von
Emanuel Pogatetz, ins Teamcamp im Montafon einrückte. Damals entstand in
Vorarlberg nach dem 2:1-Zittersieg gegen Liechtenstein ein Teamgeist, der
zum 2:1 in Innsbruck gegen die Schweiz führte und einen kurzfristigen
Aufschwung einleitete. "Aber deswegen haben wir dieses Quartier nicht
gewählt", betonte der Coach.
Nicht nur an das Montafon, auch an das Tivoli neu hat Hickersberger aufgrund der Schweiz-Partie gute Erinnerungen. Dass die Partie gegen die Elfenbeinküste wegen der Probleme bei den Ausbau-Arbeiten ins Wasser fallen könnte, glaubt der Teamchef nicht. "Ich bin absolut überzeugt, dass das Spiel stattfinden und die Sicherheit gewährleistet sein wird", erklärte der Niederösterreicher, der LASK-Mittelfeldspieler Jürgen Panis nach dessen starker Leistung am Sonntag gegen Salzburg als "Option" für das Team bezeichnete.