Coach kritisiert Transferpolitik, Vennegoor, Katzer und Hörtnagl.
Die Zuhörer trauten ihren Ohren nicht. Rapid-Coach Peter Pacult (51) platzte in einer Talkrunde mit Journalisten der Kragen. Angesprochen auf die bislang grauenhafte Saison (Platz sechs nach 20 Runden), holte er zum Rundumschlag aus. PP wettert gegen die Transferpolitik des Vereins und die eigenen Spieler.
Neben Stars wie Katzer und Vennegoor of Hesselink bekamen sogar die Klub-Bosse verbale Watschen ab. ÖSTERREICH hat das komplette Wut-Protokoll:
PACULT ÜBER ...
... DIE TRANSFERPOLITIK: Wir haben zwei Transferperioden total verschlafen. Ich habe keine Kompetenz bei Transfers. Ich muss aber den Kopf hinhalten, wenn es nicht läuft. Wenn ich jetzt weiterrede, wird es nicht lustig für mich.
Erklärung: Pacult wollte im Winter namhafte Zugänge wie Macho und Stranzl, bekam aber wegen knapper Finanzen nur Perspektivspieler wie Prokopic und Schimpelsberger.
... DEN EIGENEN KADER:
Die Außenverteidigerpositionen sind eine Zumutung. Andi Dober spielte im Frühjahr ohne Herz und Willen. Markus Katzer ist völlig desorientiert. Der neue Dreijahresvertrag für Katzer nach zwei schweren Verletzungen war sicher nicht meine Entscheidung. Das hat mich sehr gewundert. Ich bin aber noch nie gefragt worden, wie lange man mit einem Spieler verlängern soll.
... STÜRMER VENNEGOOR:
Bei Vennegoor weiß ich nicht, wo sein Weg hingeht. Manchmal glaube ich, er muss erst angeschossen werden, damit ein Ball ins Tor geht.
Erklärung: Pacult wollte einen Legionär aus Ex-Jugoslawien als Jelavic-Ersatz. Doch der Verein holte Oldie Vennegoor of Hesselink (33). Pacult musste den Transfer akzeptieren.
... SEINE EIGENE ZUKUNFT:
Wenn man jetzt Sechster oder Siebter ist, wird es für mich natürlich finster und gewittrig. Wenn der Präsident meint, es ist so weit, dann muss ich gehen.
... SPORTDIREKTOR ALFRED HÖRTNAGL:
Ich brauche nicht fünf Stunden am Tag mit dem Sportdirektor zu reden. Wozu?
Erklärung: Pacults Verhältnis zu Hörtnagl ist desolat, auch wenn beide das öffentlich gern bestreiten (ÖSTERREICH berichtete mehrfach).
... DEN BOSKOVIC-ABGANG:
Nicht der Jelavic-Verkauf ist das Problem, sondern der Abgang von Branko Boskovic. Branko hätte den Ausfall von Steffen Hofmann kompensieren können. Er fehlt uns sehr. Zumal es bei Steffen noch längere Zeit dauern wird, bis er hundertprozentig fit ist. Aber wir üben keinen Druck auf ihn aus.