Sturm-Shootings-Star kann auf "halblustige Manager" verzichten und möchte lieber selbst mit Bremen verhandeln. Im Team fühlt er sich für die Chef-Rolle reif.
Sebastian Prödl gilt derzeit als eine der heißesten Aktien im österreichischen Fußball. Im Sommer buhlten Werder Bremen, Hertha BSC und Rosenborg Trondheim um die Unterschrift des ÖFB-Teamspielers, der schließlich aber doch bei Sturm Graz blieb. Schon im Winter jedoch dürften die Transfergespräche wieder beginnen, und dabei wird sich der WM-Kapitän der U20-Mannschaft wie schon zuletzt auf seine Intuition und nicht auf Einflüsterungen von Spieler-Beratern verlassen.
Erfahrungen
Der 20-Jährige hat nach wie vor keinen Vertrag bei
einem Vermittler unterschrieben. "Ich habe nach der WM einige Manager
kennengelernt und Einblicke in diese Szene bekommen, sowohl positive als
auch negative", erzählte der Steirer. Seit den Erfolgen in Kanada erhielt
der Innenverteidiger vor allem im Zusammenhang mit einem möglichen Wechsel
nach Bremen so manchen dubiosen Anruf.
"Halblustige"
"Da haben so halblustige Manager gesagt,
sie hätten einen Kontakt hergestellt. Aber so etwas nehme ich nicht ernst",
erklärte Prödl, der selbst mit den Werder-Verantwortlichen kommunizieren
möchte, aber seit dem Ende der abgelaufenen Transferperiode nicht mehr mit
Funktionären des deutschen Spitzenclubs gesprochen hat.
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Juristische Hilfe erwünscht
Zwischengeschaltete Personen
sind bei Prödl im Rahmen der Kontakt-Anbahnung unerwünscht. "Ich werde einem
Manager nie Geld geben für einen Vertrag, den er aufsetzt. Dass ich den
Vertrag bekomme, war ja meine Arbeit." Dennoch weiß der Abwehrspieler, dass
er im Falle eines Vereinswechsel fachkundige Hilfe braucht. "Ich werde
sicher keinen Vertrag ohne juristische Beratung unterschreiben."
Teamkrise beenden
Bevor der fünffache Teamspieler aber wieder
Gegenstand von Transferspekulationen wird, will er in mit dem
österreichischen Nationalteam in den bevorstehenden Testspielen gegen die
Schweiz und die Elfenbeinküste den Weg aus der Krise schaffen. Gegen die
Eidgenossen dürfte er gemeinsam mit Martin Hiden die Innenverteidigung
bilden.
Bereit für "Chef-Rolle"
Im Zusammenspiel mit einem
Routinier hat der Steirer schon in der vergangenen Saison bei Sturm gute
Erfahrungen gemacht. "Als ich in die Mannschaft gekommen bin, hat mir Frank
Verlaat sehr geholfen." Erst im vergangenen Dezember absolvierte Prödl seine
erste Bundesliga-Partie, mittlerweile fühlt er sich aber schon so reif, als
"Chef" gemeinsam mit einem anderen Jung-Kicker wie etwa dem erstmals
einberufenen Franz Schiemer die ÖFB-Abwehr zu organisieren. "Bei Sturm habe
ich am Anfang die Laufarbeit und Verlaat die Denkarbeit gemacht. Seither bin
ich aber schon klüger geworden."