Confed-Cup

Protest gegen Elfer abgewiesen

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Ägypter fühlten sich betrogen - ihr Protest wurde jetzt abgewiesen.

Der Fußball-Weltverband FIFA hat eine Beschwerde der ägyptischen Nationalmannschaft gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi und die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter Howard Webb beim 3:4 gegen Brasilien zurückgewiesen. Der Referee habe seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten getroffen. Dieser habe einen freien Blick auf die fragliche Szene gehabt, teilte die FIFA am Dienstag mit.

ie Ägypter hatten in ihrer Beschwerde den Vorwurf geäußert, die Entscheidung sei beim Confederations-Cup-Spiel am Montag in Bloemfontein durch den 4. Offiziellen nach Ansicht von TV-Bildern getroffen worden.

Offizieller Einspruch
Der ägyptische Fußballverband hatte nach der 3:4-Niederlage gegen Brasilien sowohl gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi als auch gegen die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter Howard Webb offiziell Einspruch eingelegt. "Wir haben den Protest erhalten und werden die Angelegenheit prüfen", sagte FIFA-Sprecher Nicolas Maingot am Dienstag in Johannesburg. Nähere Details wollte der Fußball-Weltverband (FIFA) wegen des laufenden Verfahrens nicht bekanntgeben.

Videobeweis?
Der Engländer Webb hatte am Montag im Gruppe-B-Spiel des Konföderationen-Cups in der Nachspielzeit erst nach Hinweis des vierten Offiziellen auf Ausschluss von Al Muhamadi und Handelfer entschieden. Nach Ansicht der Ägypter kam die Intervention des Mannes an der Linie erst, nachdem dieser das Handspiel auf der Torlinie auf einem TV-Schirm gesehen hatte. Der Engländer Webb hatte zuvor auf Eckball für Brasilien entscheiden wollen.

"Seit wann gibt es einen Elfer aufgrund von TV-Bildern", begründete Co-Trainer Shawki Gharib den Protest. Realistische Aussicht auf Erfolg hat der Einspruch gegen die Webb-Entscheidung allerdings nicht. Eine angebliche Boykott-Drohung der Ägypter für die nächste Partie gegen Weltmeister Italien am Donnerstag in Johannesburg (20.30 Uhr/live ORF Sport Plus und DSF) ist mit dem Einspruch offenbar nicht verknüpft.

Einschüchterungsversuch
"Darüber ist uns nichts bekannt", sagte Maingot. In Ägypten sind Einsprüche gegen Spielwertungen in der nationalen Liga an der Tagesordnung, um Schiedsrichter für folgende Spiele einzuschüchtern. Entscheidungen nach Video-Beweis sind nach den FIFA-Statuten nicht erlaubt.

Erinnerungen an WM-Finale
Eine ähnliche Kontroverse hatte es nach der Roten Karte gegen Frankreichs Zinedine Zidane im WM-Endspiel 2006 gegen Italien gegeben. Auch damals war der Platzverweis erst nach Intervention des vierten Offiziellen ausgesprochen worden, der den Kopfstoß Zidanes am Spielfeldrand eventuell auf einem TV-Gerät oder über die Stadionleinwand wahrgenommen hatte.

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