Straflandesgericht

Prozess gegen Rapid-Fans fortgesetzt

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Die Einvernahmen der ersten 32 Angeklagten wurden abgeschlossen.

Im Wiener Straflandesgericht, wo sich seit Anfang Oktober 85 Rapid-Fans nach Ausschreitungen am Wiener Westbahnhof vom 21. Mai 2009 verantworten müssen, sind die Beschuldigteneinvernahmen der ersten 32 Angeklagten abgeschlossen worden. Richterin Martina Frank verhandelt gegen die gewaltbereiten Männer, denen die Anklage Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand gegen die Staatsgewalt und Sachbeschädigung, in drei Gruppen. Mit der Befragung der zweiten Tranche mit 26 Angeklagten ist heute, Freitag, begonnen worden.

Für die Einvernahmen der 26 sind fünf Verhandlungstage veranschlagt. Die dritte Gruppe mit  27 Beschuldigten kommt ab 24. Oktober zu Wort. Die ersten Zeugen sollen erst gehört werden, wenn jeder einzelne Angeklagte zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Stellung bezogen hat. Laut Prozessfahrplan dürfte es dazu Mitte November kommen. Die ersten Urteile sollen Mitte Jänner 2012 fallen, den Rädelsführern drohen im Fall von anklagekonformen Schuldsprüchen bis zu drei Jahre Haft.

Zahlreiche Rapid-Anhänger waren nach einem Heimspiel gegen Mattersburg zum Westbahnhof marschiert, um von einer Auswärtspartie in Linz heimkehrende Austria-Fans in Empfang zu nehmen. "Naturgemäß entsprang dieses Vorhaben keineswegs freundschaftlicher Gesinnung gegenüber den Anhängern des FK Austria, sondern war vielmehr die jahrelange Feindschaft und die den Angeklagten gemeinsame Bereitschaft zu gewalttätigem Verhalten wahrer Hintergrund", heißt es dazu in der Anklage.

Laut Staatsanwaltschaft konnten gröbere Attacken auf die Austrianer nur deshalb verhindert werden, weil die Polizei von dem Vorhaben Wind bekommen hatte und die gegnerischen Fans am Bahnhof abgeschirmt wurden.

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