Nach klarem Weiterkommen in Conference-League-Qualifikation fiebert Rapid "super Spiel" gegen Vorjahresfinalisten entgegen.
Der Spaziergang hatte sich im Vorfeld nicht angekündigt. Rapid feierte am Donnerstag gegen Debrecen einen 5:0-Auswärtssieg und nach dem müden 0:0 im Hinspiel den souveränen Einzug ins Play-off der Conference-League-Qualifikation. "Es hat wunderbar geklappt, ein wunderbarer Abend", atmete Zoran Barisic auf. Rapids Trainer blickte freudig voraus. "Die Jungs haben unseren Fans ein super Spiel gegen Fiorentina beschert und auf das freuen wir uns natürlich sehr."
Rapid wurde seiner Favoritenstellung im Osten Ungarns doch noch eindeutig gerecht. Dank Toren von Matthias Seidl (15.), Oleksandr Romantschuk (43./Eigentor), Marco Grüll (51.), Guido Burgstaller (72.) und Ante Bajic (90.) stand der höchste Auswärtssieg im Europacup seit 2006 in Düdelingen (6:1) zu Buche. "Es war eine von hinten bis vorne, vom Anfang bis zum Ende, hervorragende Leistung. Den Plan, den wir gehabt haben, haben die Jungs sehr gut umgesetzt", lobte Barisic im ORF.
"Sie haben sich wirklich belohnt"
Der Trainer hatte, das ließ er im Anschluss durchblicken, bereits eine heikle Phase für seinen Club ausgemacht. Der gelungene Europacup-Abend freute ihn deshalb für seine Spieler besonders. "Sie haben sich wirklich belohnt. Zeit dafür war es schon", meinte Barisic. Burgstaller strich den Lerneffekt aus dem Hinspiel heraus. Man habe einiges gelernt, was das Pressing betrifft und sei mit der Kugel souverän umgegangen.
Erfreulich aus grün-weißer Sicht: Rapid blieb vorerst im Rennen um die UEFA-Geldtöpfe. Das Play-off gegen den Serie-A-Club Fiorentina alleine soll gut eine Million Euro in die Clubkassa spülen. Und gewiss wird nach mageren Vorstellungen in der Liga (0:1 gegen Hartberg) und im Debrecen-Hinspiel auch ein Ausscheiden gegen den Vorjahresfinalisten der Conference League nicht im extremen Stimmungstief resultieren.
Jetzt geht es gegen die Fiorentina
Vor heimischer Kulisse geht es für Rapid schon kommenden Donnerstag (19.00 Uhr) um ein Ergebnis, das für die Retourpartie eine Woche später in Florenz noch Chancen lässt. Die Italiener starten erst am Samstag bei Aufsteiger Genoa in die Meisterschaft. Rapid stimmte seine Anhänger inzwischen auf der Club-Webseite auf eine "magische Europacup-Nacht in Hütteldorf" ein.
Vor dem nächsten europäischen Kräftemessen treffen die Hütteldorfer am Sonntag in der Bundesliga in Linz auf den noch sieglosen Aufsteiger Blau-Weiß. Kapitän Burgstaller bezeichnete den Auftritt gegen harmlose Ungarn ebenso als "schwer in Ordnung", sprach gleichzeitig aber eine Mahnung aus: "Für Euphorie ist keine Zeit."