Österreichs Fußball-Meister Rapid Wien hat am Samstag den ersten Sieg der noch jungen Meisterschaft gefeiert.
In der dritten Runde der tipp3-Bundesliga durften die Hütteldorfer vor eigenem Publikum gegen Austria Kärnten ein 1:0 bejubeln, das Hoffer erst in der 95. Minute fixierte.
Schwierige erste Hälfte
Vor 15.400 Zuschauern, erstmals seit
27. Februar war das Hanappi-Stadion nicht ausverkauft, vermochte Rapid den
gut eingestellten Gästen lange Zeit nichts entgegenzusetzen, die schnell
spielenden Kärntner ließen auch in der zweiten Hälfte viele
Konter-Möglichkeiten ungenutzt. Hoffer war es schließlich, der mit seinem
ersten Saisontor in der 95. Minute die späte Drangphase der Gastgeber
belohnte.
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Zwei Überraschungen
Kärnten-Coach Frenkie Schinkels wartete
mit gleich zwei Überraschungen auf: Zum einen beorderte er Riedl quasi als
Libero hinter die Viererkette, zum anderen hatte er seine Truppe trotz
dieser massierten Abwehr sehr offensiv eingestellt. Die Gäste wirbelten die
grün-weißen Reihen denn auch gleich zu Beginn mit schnellen Direktspiel
durcheinander, Wolf verschaffte nach schönem Weber-Pass von der Mittellinie
schon in der ersten Minute aus gut 18 Metern alleinstehend Rapid-Goalie Koch
gute Gelegenheit sich zu beweisen.
Fehlerhafter Spielaufbau
Kärnten blieb in der ersten halben
Stunde tonangebend. Dank des behäbigen und fehlerhaften Spielaufbaus der oft
zu weit vom Ball entfernten Hütteldorfer übernahmen sie immer wieder die
Initiative und trugen flotte Attacken vor allem über die rechte Seite und
den schnellen Wolf vor. Auch Mair wurde immer wieder mit langen Pässen
gesucht. Ein Mair-Kopfball (15.), ein Wolf-Weitschuss (18.), sowie ein
Junuzovic-Versuch knapp am langen Eck vorbei (42.) waren die besten
Möglichkeiten für die Klagenfurter.
Rapid im Schlussdrittel gefährlicher
Erst im Schlussdrittel
der ersten Hälfte kam Rapid gefährlicher vor den Kasten des Gegners und zu
ersten Möglichkeiten: Hoffmann setzte einen Weitschuss nur knapp über die
Latte (30.), fünf Minuten später ließ der allein stehende Boskovic
unmittelbar hintereinander zwei gute Chancen aus wenigen Metern aus. Kärnten
machte Grün-Weiß das Leben im Angriff aber schwer, Ortlechner und Chaile
bzw. Riedl kümmerten sich zudem "rührend" um die Spitzen Maierhofer und
Hoffer.
Wolf durch Sandro ersetzt
Nach dem Seitenwechsel wurde aufseiten
Kärntens der zuletzt angeschlagene Wolf durch den Brasilianer Sandro
ersetzt, Rapid-Coach Pacult brachte Kavlak für Kulovits. Sandro war es denn
auch, der in der 49. Minute nach einem schnellen Konter den ersten -
harmlosen - Warnschuss abgab. Kurz darauf vergab der 22-jährige erneut im
Gegenstoß eine noch bessere Gelegenheit, Koch klärte aber in letzter Sekunde
(52.).
Sein Trainer Frenkie Schinkels war da von Schiedsrichter Hofmann bereits auf die Tribüne verbannt worden und hatte sich beim Unparteiischen dafür mit einer eigens mitgeführten Roten Karte revanchiert (51.). Die Partie nahm in dieser Phase an Rasanz zu. Boskovic traf die Stange, Rapid zeigte im Gegensatz zur ersten Hälfte nun auch spielerisch mehr. "Kanonier" Dober hämmerte in der 60. Minute einen abgefälschten Freistoß gefährlich nahe am Tor vorbei, scheiterte in der Folge per Kopf.
Last-Minute-Sieg für Rapid
Kärnten blieb in Kontern aber
weiterhin brandgefährlich. Der an der Schulter verletzte Sandro musste in
der 61. Minute für seinen Landsmann Chiquinho Platz machen, der nur wenige
Sekunden später aus wenigen Metern erneut eine Riesenchance vergab. In der
Schlussphase, Jelavic war für Dober gekommen (79.), setzte Rapid alles auf
eine Karte. Der erhöhte Druck wurde schließlich noch belohnt: Jelavic (80.)
und Maierhofer per Kopf (86.) sowie Boskovic, der von Riedl in letzter
Sekunde gestoppt wurde (89.), gingen zwar leer aus. Aber Hoffer machte nach
Vorarbeit von Kavlak in der 95. Minute den Last-Minute-Sieg für den
Rekordmeister noch perfekt.