Gnadenlos

Aktion scharf bei Rapid vor Start

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Liga-Start mit Geisterspiel - das gab 's noch nie: Bei Rapid herrscht Nervosität.

Dieser Bundesliga-Auftakt sorgt für Zündstoff - und für Diskussionen im ganzen Land: Bei Rapid - Admira werden Samstag genau 150 Zuschauer im Hanappi-Stadion sein. 75 Karten gingen an Rapid, 75 an Admira. Alle Kassen sind zu, die FiFA schreibt sogar eine Bannmeile vor. 63 Stadionverbote, Fan-Proteste - Rapid steht vor einer Zerreißprobe! Über drei Stunden diskutierte die Vereinsführung mit 78 Anhängerklubs. Es soll eine Annäherung geben. Zuletzt waren die Fronten total verhärtet.

Klubspitze diskutiert drei Stunden mit heißen Fans
Die Exekutive greift hart durch - das ist jetzt fix. Das Innenministerium macht Druck, deshalb geht jetzt alles schnell. Wer in Zukunft in den Ost-und West-Sektor möchte, muss einen Ausweis vorlegen. Sonst gibt 's keine Karte.

Die Polizei übernimmt in "St. Hanappi" praktisch die totale Kontrolle, wird überforderte Rapid-Ordner unterstützen und auch gegen Pyrotechnik-Fans scharf vorgehen. Bevor es den ersten Toten gibt.

Nach dem Platzsturm am 22. Mai beim Wiener Derby ist nichts mehr, wie es war. Liga-Vorstand Georg Pangl: "Solche Bilder möchten wir nie wieder sehen. Die haben sich ins Gedächtnis gebrannt. Grässlich."

Exekutive übernimmt in St. Hanappi totale Kontrolle
Es geht um den Ruf der ganzen Liga. Pangl: "Rapid bemüht sich. Nun helfen alle zusammen, damit man das Hooligan-Problem in den Griff bekommt. Es gibt mehr als 60 Stadionverbote. Die Umsetzung ist eine Herausforderung. in Österreich haben wir das in dieser extremen Form noch nicht erlebt."

Die eigenen Fans drohen Rapid mit einem Boykott. Beim 0:0 gegen Hoffenheim blieben die Hintertortribünen nahezu verwaist. Null Stimmung im Stadion - für Rapid ein Horror.

Das straffe Security-Aufgebot stößt auf Ablehnung, personalisierte Tickets und Alkohol-Beschränkung ebenso. Doch die Aktion scharf hat längst begonnen - damit unsere Liga nicht im Chaos versinkt!

"Der 22. Mai war grässlich"

Liga-Chef Georg Pangl über das Geisterspiel, Hooligans und die Stadionverbote:

ÖSTERREICH: Herr Pangl, besteht die Gefahr, dass es noch einmal zu so einem Platzsturm kommt wie am 22. Mai im Hanappi-Stadion?
Georg Pangl: Man kann so etwas nie ausschließen - aber es ist klar, dass wir solche Bilder nicht mehr sehen möchten. Die haben sich in unser Gedächtnis gebrannt. Grässlich.
ÖSTERREICH: Hat Rapid die eigenen Fans noch im Griff oder nicht?
Pangl: Rapid bemüht sich.
ÖSTERREICH: Aber?
Pangl: Aber es gibt über 60 Stadionverbote. Die Umsetzung ist eine echte Herausforderung. In der verschärften Form haben wir das in Österreich noch nicht erlebt.
ÖSTERREICH: Manche sind der Meinung, Rapid sei mit dem einen Geisterspiel noch billig davongekommen...
Pangl: Die Liga hat in zwei Instanzen zwei Geisterspiele verhängt. Das Schiedsgericht hat dann anders entschieden - nicht die Liga.
ÖSTERREICH: Kann man überhaupt noch gefahrlos in unsere Stadien gehen?
Pangl: Ja. Ich will nichts verniedlichen - aber im Moment findet eine Art Selbstreinigungsprozess statt.

(ruc)

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