Hütteldorfer mit Vorteil im Kampf um Europa

Rapid will sich mit Sieg gegen Klagenfurt in den Urlaub schießen

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Für Rapid soll in Klagenfurt nichts mehr anbrennen.

Die Grünweißen treten in der letzten Saisonrunde der Fußball-Bundesliga am Samstag (ab 17 Uhr im Sport24-Liveticker) am Wörthersee mit der Kenntnis an, dass ein Remis für die Fixierung des vierten Tabellenplatzes und dem damit verbundenen Start in der Qualifikation zur Conference League reicht. Für die Kärntner Austria geht es nur noch um einen guten Saisonabschluss. Die Klagenfurter werden die Meistergruppe wie im Vorjahr als Sechste beenden.

Nur wenn Rapid in Klagenfurt verliert und die Wiener Austria zeitgleich daheim gegen Meister Salzburg voll anschreibt, muss man Platz vier an den Stadtrivalen abgeben. Zoran Barisic traute der vermeintlich gute Ausgangsposition für sein Team nicht. "Wir sind darauf eingestellt, dass es nicht einfach wird. Wir müssen in erster Linie auf uns schauen", sagte Rapids Chefcoach. "Bei Austria gegen Red Bull Salzburg kann ich mir gut vorstellen, dass Salzburg nicht mit 100 Prozent antreten wird und die Austria mit dem Messer zwischen den Zähnen. Wir können uns auf dieses Duell nicht verlassen", merkte Barisic an. Er hoffe auf eine konzentrierte Vorstellung seiner Elf und erinnerte an das Meisterschaftsfinale in Deutschland. Dort verspielte Dortmund in der letzten Runde den Titel. "Das hätte auch niemand für möglich gehalten."

Personell bleibt bei Rapid nach dem 3:2 gegen Sturm Graz in der vergangenen Woche alles unverändert. Thorsten Schick steht vor seinem 100. Spiel in der Bundesliga für die Hütteldorfer. Der Rechtsverteidiger wie auch Teamkollegen und Trainer hoffen, dass der Urlaub schon am Sonntag angetreten werden kann. Fällt Rapid noch auf den fünften Platz zurück, geht es in der kommenden Woche im Europacup-Play-off weiter. Die Statistik spricht für vorzeitigen Urlaub: Klagenfurt hat seit dem Aufstieg 2021 von drei Heimspielen gegen Rapid zwei verloren und einmal Unentschieden gespielt.

Ende einer turbulenten Saison

Nach einer Saison mit Auf und Abs wie dem blamablen Europacup-Aus gegen Vaduz, der Trennung von Trainer Ferdinand Feldhofer oder dem Einzug ins Cup-Finale im Frühjahr bleibt die Frage, wie das Resümee der Spielzeit lauten wird. "Angesichts dessen, was alles passiert ist in dieser Saison, würde ich Platz vier als Erfolg bezeichnen. Als das, was diese Saison für uns drinnen war", meinte Barisic. Er vertraut wieder auf Guido Burgstaller, der wie am Fließband trifft. Der 21-fache Saisontorschütze hält aktuell bei acht Liga-Spielen in Serie, in denen er zumindest ein Tor geschossen hat. In der Bundesliga gelang das zuletzt Roland Kollmann (9 Einsätze 2003) für den GAK.

Bei Rapid erwartet man einen kämpferischen Gegner samt Trainer mit Rapid-Vergangenheit, der es gegen seinen Ex-Club noch einmal wissen will. Im Lager der Kärntner war in dieser Woche Frustbewältigung angesagt. "Wir können in der Tabelle zwar nichts mehr ausrichten, aber sind werden drei Punkte zu vergeben, die meine Mannschaft unbedingt einfahren will", betonte Trainer Peter Pacult. Mittelfeldspieler Christopher Cvetko gab sich kämpferisch: "Ich habe auch nach dem Spiel in Salzburg im Training keinen Spannungsabfall gespürt. Im Gegenteil, es ist unser Anspruch, ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen, dass wir zurecht im oberen Play-off dabei sind."

Während Verteidiger Kosmas Gkezos (30) bei der Austria in dieser Woche bis 2025 verlängerte, werden vor Anpfiff u.a. Maximiliano Moreira, Michael Blauensteiner, Fabian Miesenböck und Florian Rieder verabschiedet. Auch Geschäftsführer Matthis Imhof sagt adieu, er wechselt als Sportdirektor zum aus der 2. deutsche Liga abgestiegenen SV Sandhausen. Imhofs Nachfolger könnte aus München kommen. Kolportiert wurde, dass 1860-Sportchef Günther Gorenzel im Visier der Klagenfurter sein soll. Für den gebürtigen Grazer müsste die Austria wohl eine Ablöse bezahlen. Gorenzel (51) soll laut Angaben der Münchner Zeitung "tz" auch ein Angebot aus St. Petersburg haben, das wolle er aber aus moralischen Gründen nicht annehmen.

Zahlen & Fakten zum Spiel

SK Austria Klagenfurt - SK Rapid Wien
Klagenfurt, 28 Black Arena
Schiedsrichter: Gishamer
Bisherige Saisonergebnisse: 0:1 (h), 1:0 (a), 1:3 (a).

Klagenfurt: Menzel - Blauensteiner, Gkezos, Mahrer, Schumacher - Moreira, Benatelli - Wernitznig, Irving, Cvetko - Jaritz
Fraglich: N. Wimmer (Knie)
Es fehlen: Straudi (Seitenbandriss), Binder (Adduktoren), Soto (Rücken)

Rapid: Hedl - Schick, Sollbauer, K. Wimmer, Auer - Kerschbaum, M. Oswald, Pejic - Kühn, Grüll - Burgstaller
Es fehlen: Querfeld (Bänderriss im Knie), Hofmann (rekonvaleszent), Petrovic (Knieprobleme)

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