Porträt Russland

Sbornaja will wie 2008 überraschen

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Mit Dick Advocaat setzt Russland auch heuer wieder auf niederländischen Teamchef.

Bei der EM 2008 in Österreich und der Schweiz spielte sich Russland bis ins Halbfinale gegen den späteren Europameister Spanien und dabei auch in die Herzen vieler, nicht nur russischer Fans. Umso enttäuschender kam das Scheitern in der Qualifikation zur WM 2010. Nun will das Team des erfahrenen Trainers Dick Advocaat in Polen und der Ukraine wieder für Furore sorgen. Der Aufstieg aus Gruppe A mit Griechenland, Polen und Tschechien gilt für den Veranstalter der WM 2018 als Minimalziel.

Der Niederländer Advocaat übernahm 2010 das Ruder von seinem Landsmann Guus Hiddink - zwei Jahre, nachdem er Zenit St. Petersburg zum Sieg im UEFA-Cup geführt hatte. Und während man im Play-off der WM-Qualifikation 2009 noch an Slowenien gescheitert war, löste man unter Advocaat im Vorjahr nach einem schwachen Start in die Qualifikation schließlich als Erster der Gruppe B zwei Punkte vor Irland das EM-Ticket. Dabei kassierte die zwischenzeitlich schwer in die Kritik gekommene "Sbornaja" so wie Frankreich lediglich vier Gegentreffer, nur Italiens Abwehr ließ weniger durch (2).

"Können an gutem Tag jeden schlagen"
"Nach der guten EM-Qualifikation glaube ich, dass meine Spieler an einem guten Tag jeden schlagen können, wenn sie konzentriert zu Werke gehen", sagte Advocaat, der die Scharte der verpassten WM 2010 auswetzen will. "Dass Russland 2010 nicht dabei war, ist nicht normal. Wir stehen in der Pflicht zu beweisen, dass dies nicht nur ein Ausrutscher, sondern ein Fehler war", sagte der 61-jährige, der sich egal vom Ausgang der EM aber im Sommer verabschieden wird.

Kaum Legionäre
Advocaat stützt sich auf ein Kollektiv, das fast ausschließlich in der finanzstarken russischen Premjer-Liga engagiert ist. Der Großteil der Spieler steht bei den Großclubs Zenit St. Petersburg, ZSKA und Lokomotive Moskau unter Vertrag. Einzig Stürmer Pawel Pogrebnjak kickt für den Londoner Club Fulham.

Die bekanntesten Spieler finden sich in der Offensive wieder. Allen voran Stürmer Andrej Arschawin, der bei Arsenal allerdings nicht an seine starken Leistungen bei der EM 2008 anknüpfen konnte und im Februar leihweise zu Zenit St. Petersburg wechselte. Daneben sind es auch Pogrebnjak oder Roman Pawljutschenko, die zu den Aushängeschildern zählen. Mit Alan Dsagojew (ZSKA Moskau) verfügt man zudem über einen jungen offensiven Mittelfeldspieler, der schon jetzt als einer der teuersten russischen Kicker gilt. Ob der 21-Jährige nach einer Verletzung aber bis zur EM fit wird, ist fraglich.

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