4:0 Heimsieg

Salzburg führt Rekordmeister Rapid vor

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Der Salzburger 4:0-Heimsieg war hoch verdient. Rapid ist damit zur zur Saisonhälfte Letzter und noch tiefer in der Krise.

Der überlegene Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg hat den österreichischen Fußball-Rekordmeister SK Rapid Wien noch tiefer in die sportliche Krise gestürzt. Die Salzburger setzten sich am Sonntag zum Abschluss der ersten Saisonhälfte dank Toren von Niko Kovac (7.), Topscorer Alexander Zickler (20., 66.) und Roland Kirchler (78.) zu Hause verdient mit 4:0 (2:0) durch. Der Vizemeister führt damit bereits neun Punkte vor dem ersten Verfolger FC Superfund Pasching, Rapid ist erstmals in der Vereinsgeschichte in dieser späten Phase der Meisterschaft Letzter.

Rapid seit 7 Spielen ohne Sieg
Zuletzt hatte der Rekordchampion in der Saison 1992/93 das Tabellenende geziert, damals allerdings nach lediglich vier Runden. Rapid wartet einerseits seit sieben Spielen auf einen Sieg, andererseits seit dem 22. Oktober 2005 (2:0 im Derby bei der Austria) auf einen vollen Auswärtserfolg. Im mit 17.800 Zuschauern restlos ausverkauften EM-Stadion Wals-Siezenheim wurden die Wiener vom zu Hause in neun Ligaspielen achtmal siegreichen Tabellenführer zum Teil vorgeführt.

Salzburg mit Top-Leistung
Die vor Spielbeginn als Herbstmeister geehrten Salzburger präsentierten sich nach den beiden 1:2-Auswärtsniederlagen in Mattersburg und Innsbruck auf dem eigenen Kunstrasen wie ausgewechselt. Kovac brachte sein Team nach Flanke von Janocko im Nachsetzen in Führung, nachdem sein eigener Kopfball zunächst vom indisponierten Rapid-Goalie Payer abgeblockt worden war. Zickler sorgte mit seinem ersten Tor überhaupt gegen Rapid für die Vorentscheidung, als er eine von Hiden abgefälschte Vonlanthen-Flanke von der Strafraumgrenze ins Tor knallte (20.).

Die Salzburger hätten zur Pause bereits weit höher führen können. Zickler prüfte einerseits Payer nach einem schnellen Gegenstoß (12.), andererseits setzte der Deutsche nach einem Fersler von Janocko den Ball knapp neben das Tor (22.). Kovac (38.) und Vonlanthen (42./jeweils drüber) vergaben weitere gute Gelegenheiten. Rapid war im wahrsten Sinne des Wortes chancenlos. Daran änderte auch das überraschende Comeback von Kreativspieler Mario Bazina nach eineinhalb Monaten Verletzungspause (Innenbandriss im Sprunggelenk) nichts.

Zickler und Kirchler machten alles klar
"Wer Angst hat, verliert", hatte Rapid-Trainer Peter Pacult vor der Partie erklärt. Seine Mannschaft agierte allerdings zumindest in den ersten 45 Minuten wie das Kaninchen vor der Schlange. Erst nach Seitenwechsel spielten die Hütteldorfer etwas besser mit, weil die Salzburger sie gewähren ließen. Doch dann fing Kovac einen riskanten Querpass von Bejbl ab, schickte per Kopf Zickler auf die Reise und dieser zementierte seine Führung in der Schützenliste mit Saisontor Nummer 16 ein (66.). Den Endstand besorgte der erst kurz zuvor eingewechselte Routinier Kirchler quasi mit seiner ersten Ballberührung nach Vorarbeit von Zickler, der in der Schlussphase noch die Stange traf (84.).

Rote Laterne
Rapid hat damit in neun Auswärtsspielen der laufenden Saison lediglich drei Punkte geholt und vier Tore erzielt. Mit 17 Punkten nach 18 Runden liegt der Rekordmeister mit zwei Zählern Rückstand auf den GAK und Sturm am Tabellenende. Selbst in der bis dato schlechtesten Bundesliga-Saison der Vereinsgeschichte (2001/02), als die Hütteldorfer unter dem aktuellen Salzburg-Assistenz-Trainer Lothar Matthäus am Ende nur Platz acht belegten, hatte Rapid nie die Rote Laterne innegehabt.

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