Team-Revoluzzer und Wigan-Legionär Paul Scharner hat es sich anders überlegt: "Wenn ich gebraucht werde, spiele ich." Hickersberger lehnt ab.
Dass Paul Scharner nicht einer der einfachsten Charaktere im Fußball-Business ist, ist ja hinlänglich bekannt. Dementsprechend klingt auch Scharners Comeback-Angebot, dass der Wigan-Legionär dem ÖFB über seine Homepage mitteilt:
Das Statement im Wortlaut
"In den vergangenen 13 Monaten,
wo ich das letzte Mal für Österreich gespielt habe, hat sich einiges
verändert. In dieser Zeit hat sich meine Sicht, Einstellung und
Persönlichkeit in diese Richtung weiterentwickelt, dass ich mit Gewissheit
sagen kann, ich stehe dem Nationalteam neutral gegenüber. Das soll heißen,
ich befinde mich auf einem Level wo ich, egal in welchem Team ich spiele,
meine Stärken - Zweikampf, Kopfball, Zug mit dem Ball, Torgefärhlichkeit -
abrufen kann und somit meinen Teil zur Hilfe bzw. Erfolg beitragen kann."
Zum Abschluss wird Scharner dann endlich etwas deutlicher und spricht aus, was sich mittlerweile doch wieder viele Fußballfans gewunschen haben: "Das bedeutet letztendlich wenn ich gebraucht werde, spiele ich wieder für das Nationalteam und Österreich!"
Hobel bestätigt
Scharner bestätigt damit die Ankündigung
seines Mentalbetreuers Valentin Hobel, der gegenüber ÖSTERREICH meinte, dass
bei Scharner ein Umdenken eingesetzt hätte: "Paul ist inzwischen
gereift - jetzt hat er ein Level erreicht, von dem ihn auch ein schlechtes
Team nicht herunterreißen kann", so Hobel damals.
Hicke will Scharner nicht im Team
Josef Hickersberger hat am
Freitag den Hoffnungen von Paul Scharner auf ein Comeback in der
österreichischen Fußball-Nationalmannschaft einen Riegel vorgeschoben. "Er
hat seine Meinung geändert, ich nicht", meinte der Teamchef.
Scharner hatte im August 2006 nach der Heimniederlage gegen Ungarn seinen Team-Abschied erklärt. "Ich habe ihm damals gesagt: 'Entweder du bist jetzt beim Um- und Neuaufbau der Mannschaft dabei, oder du verzichtest auf die Europameisterschaft.' Er hat dann nach einer Bedenkzeit gesagt, dass er nicht mehr für die Nationalmannschaft spielen will", erzählte Hickersberger.