Austria-Krise

Schinkels bleibt

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Nach dem Altach-Spiel hat Austria-Coach Frenkie Schinkels seinen Job angeboten, jetzt sitzt er wieder fest im Sattel - bis auf weiteres.

Austria Tabellenletzter. Das hat es unter der Regentschaft von Frank Stronach (seit 1998) noch nicht gegeben. Normalerweise fliegt da jeder Trainer. Nicht so Frenkie Schinkels. Der hat gleich nach der Blamage in Altach seinen Posten zur Verfügung gestellt. „Ich fühle mich beschissen. Wenn ein Trainerwechsel für die Fans besser ist, dann müssen wir darüber reden. Nach solch einem Ergebnis muss ich mich natürlich selbst hinterfragen und an der Nase nehmen.“

Bis dato hat Stronach noch nicht reagiert. Schinkels steht permanent mit Stronach telefonisch in Kontakt. Sportdirektor Peter Stöger: „Wenn Frank Stronach etwas verändern will, dann wird er es uns mitteilen.“ Derzeit sitzt Schinkels also weiterhin fest im Sattel.

Ahnungslos
Die Leistung seiner Mannschaft in Vorarlberg kann er sich nicht erklären. Die Austria wartet immer noch auf den ersten Sieg in dieser Saison. „Ich kann mir das alles nicht erklären, habe keine Ahnung. Wir trainieren nicht anders als im Meisterjahr, sogar noch mehr.“

Fakt ist, dass mit den Abgängen von sechs Spielern Qualität verloren ging. Schinkels glaubt nicht, dass einzelne Spieler die Arbeit verweigern und so ihn als Trainer stürzen wollen. „Im Gegenteil, wir hatten einen Tag nach dem Spiel eine Aussprache. Und da haben die Spieler eingestanden, dass es sehr wohl an ihnen selbst liegt, etwas zu ändern.“

Peter Stöger ist überzeugt, dass trotz der roten Laterne bei den Violetten das Mannschaftsgefüge intakt ist: „Deswegen ist der Frust auch so groß. Weil wir nicht umsetzen, was wir uns vornehmen.“ Die Negativedenker habe man eliminiert, jetzt müssen in Zukunft wieder alle an einem Strang ziehen.

Raus aus Gefahrenzone
Trotz des schlechtesten Saisonstarts aller Zeiten glaubt Schinkels an sein Team: „Derzeit ist ein Platz zwischen zwei und fünf realistisch. Wir müssen so schnell wie möglich raus aus der Gefahrenzone und aufpassen, weil schon bessere Teams gestolpert sind. Aber die Spieler haben den Ernst der Lage erkannt.“

Ohne Druck gegen Legia
Am Donnerstag tritt die Austria im UEFA-Cup gegen Legia in Warschau an. „Legia ist dreimal stärker als Altach. Also was soll ich viel sagen.“ Seinen Spielern zeigte er noch im Ländle ein Video über den Europacup-Gegner. „Die Mannschaft zeigte sich beeindruckt.“ Noch dazu fehlen die Innenverteidiger Tokic und Radomski wegen Sperren. Zwei Ausfälle, die diese Aufgabe nicht gerade leichter machen.

Routinier Tokic: „Wir müssen alle schlechten Dinge und die Niederlagen aus den Köpfen streichen und nach vorne blicken. Es stimmt nicht, dass jemand gegen den Trainer spielt. Wir warten auf den Befreiungsschlag."

Von Alex Strecha/Österreich

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