Salzburg

Scholl im Anflug

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Bayern-Dependance könnte wachsen: Scholl im Visier von Bullen-Coach Trapattoni.

Das ÖSTERREICH-Interview von Red-Bull-Cheftrainer Giovanni Trapattoni sorgt für riesigen Wirbel. Nicht nur in der Mozartstadt, sondern auch beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München. „Oh, mein Mehmet. Er ist so ein sympathischer, so ein großartiger Spieler. Mehmet war für mich wie mein Sohn. Ich kann es gar nicht glauben, dass er aufhören wird“, geriet Trap regelrecht ins Schwärmen.

Lieber Scholli
Und fügte an: „Sie bringen mich auf eine Idee. Ich werde gleich einmal mit ihm Kontakt aufnehmen. Vielleicht hat er ja noch Lust auf ein tolles Jahr mit mir und Lothar bei Red Bull.“ Mehmet Scholl nach Salzburg – das wäre die Sensation des Jahres.

ÖSTERREICH legte nach dem Vormittagstraining an der Säbenerstraße 51 Mehmet Scholl das Trap-Interview vor. „Dass der Mister an mich denkt, freut mich natürlich sehr“, so die erste Reaktion des 36-fachen deutschen Teamspielers und Europameisters von 1996.

Die Fakten: Aufgrund zahlreicher Muskelverletzungen wird der Mittelfeldzauberer am Saisonende nach 15 Jahren FC Bayern seine große Karriere beenden. In den letzten Jahren kam Scholl über die Rolle des „besten Jokers aller Zeiten“ (Bayern-Trainer Felix Magath) nicht mehr hinaus. Konnte aber mehrmals nach seinen Einwechslungen dem Spiel nicht nur seinen Stempel aufdrücken, sondern brachte die Bayern auch auf die Siegesstraße.

Kurz vor der Winterpause hat es ihn wieder erwischt. Deshalb ist er auch vor kurzem erst wieder ins Mannschafts-Training eingestiegen. Beim Rückrunden-Auftakt gegen Borussia Dortmund am Freitag zählt Scholl noch nicht zum Kader. Der 36-Jährige mit den „gefährlichsten und unberechenbarsten Freistößen“ (Oliver Kahn) will zuerst wieder richtig fit werden.

Topfit für Red Bull?
In Salzburg könnte er auch in seinem hohen Fußballer-Alter noch sehr wertvoll sein. Gerade zum Beginn der neuen Saison, wo die beiden wichtigen Matches in der Champions League Qualifikation auf dem Programm stehen. Schließlich hat er sowohl den UEFA-Cup (1996) als auch die Champions League (2001) schon gewonnen.

Hoffnung
„Der Mister war und ist mein Lieblingstrainer“, verrät Scholl. Eine Wertschätzung, die seit Trapattonis erster Bayern-Amtszeit 1994/95 auf Gegenseitigkeit beruht. Sorgt diese außergewöhnliche „Vater-Sohn“-Liebe im knallharten Fußball-Business vielleicht für eine Sensation? Scholl wollte sich dazu nicht äußern. Verneint es aber auch nicht. Kann er, falls Trapattoni echtes Interesse bekundet, den Rufen seines Ziehvaters widerstehen?

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