Referee Fandel "verdient nicht, mein Landsmann zu sein": Real-Coach Bernd Schuster nach Niederlage bei Roma stinksauer.
Die 1:2-Niederlage des spanischen Spitzenclubs Real Madrid im Mittwochs-Schlager der Fußball-Champions-League beim AS Roma hat Real-Coach Bernd Schuster zu herber Kritik an Schiedsrichter Herbert Fandel veranlasst. Der Deutsche sprach Fandel gar das Recht ab, sein Landsmann zu sein.
"Der Referee hat es nicht verdient, mein Landsmann zu sein", sagte Schuster nach spanischen Presseberichten vom Mittwoch. "Fandel war ein Heimschiedsrichter. Er war bei den Fouls einseitig und zeigte unseren Fußballern Gelbe Karten für Vergehen, die er auf der Gegenseite durchgehen ließ." Schuster betonte freilich, Fandel nicht für Reals Niederlage verantwortlich machen zu wollen.
"Auch in der Bundesliga schlecht"
"Er hat mir jedoch
überhaupt nicht gefallen", ärgerte sich Schuster. "Fandel pfiff ziemlich
schlecht. Aber das tut er auch in der Bundesliga." Dies wisse er, weil er
sich häufig Bundesligaspiele im Fernsehen anschaue, betonte der
Real-Trainer. Die spanische Presse sah die Sache freilich differenzierter.
"Fandel war ein korrekter Schiedsrichter", meinte das Sportblatt "Marca".
"Ein Fehler allerdings war, dass er Reals Mittelfeldspieler Mahamadou Diarra
nicht vom Platz gestellt hat."
Ballack warnt vor Griechen
Nicht plangemäß verlief der Abend auch
für Chelsea, das bei Olympiakos Piräus über ein 0:0 nicht hinauskam. Für
Michael Ballack, Star der Engländer, ist das Duell vor dem Heim-Rückspiel
denn auch noch "gefährlich ausgeglichen". "Ich erwarte weitere sehr schwere
90 Minuten, weil sie gezeigt haben, war für ein starkes Team sie sind",
warnte der Deutsche, der im Mittelfeld einen schweren Stand hatte.
Englands Medien zeigten sich durchwegs enttäuscht von der Vorstellung Chelseas, Trainer Avram Grant wurde nicht zuletzt die Personal-Auswahl angekreidet. So standen etwa die englischen Teamspieler John Terry und Frank Lampard zum ersten Mal seit vier Jahren - vorausgesetzt sie waren fit - nicht in der Startformation.
Liverpool Favorit auf Aufstieg
Glücklicher agierte das zweite
"Insel-Team" Liverpool, das dank zweier später Treffer von Kuyt und Gerrard
Inter Mailand mit 0:2 nach Hause schickte. Auch an der Anfield Road stand
der Unparteiische im Mittelpunkt, der Belgier De Bleeckere schickte
Inter-Verteidiger Materazzi schon nach einer halben Stunde mit Gelb-Rot vom
Platz und brachte die Offensivbemühungen der Gäste damit ins Stocken. "Ich
denke, beide Karten waren hart", monierte Inters Präsident Massimo Moratti.
Stürmer Zlatan Ibrahimovic sah die Sache etwas anders: "Wie war's? Das
müssen sie Materazzi fragen."
Die Italiener dürfen sich nach der 0:2-Niederlage bei Liverpool immerhin an der historischen Statistik wieder aufrichten. Der letzte Erfolg gegen die Engländer datiert aus dem Jahr 1965, als man das Meistercup-Halbfinale nach einem 1:3 an der Anfield-Road noch mit 4:3 für sich entschied. Trainer Roberto Mancini glaubt an eine Wiederholung dieses Coups: "Wir müssen mit 3:0 gewinnen. Diese Mannschaft kann das schaffen. Manchmal wiederholt sich die Geschichte."
Schalke darf hoffen
Deutschlands einziger noch in der
Königsklasse verbliebener Verein, Schalke, darf nach dem 1:0-Heimsieg über
Porto mit dem Aufstieg spekulieren. Das frühe Tor von DFB-Stürmer Kuranyi
lässt die "Knappen" vom Viertelfinale träumen, "King Kuranyi" ("Bild")
selbst gab sich überzeugt: "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit
gespielt, viel Druck gemacht und uns viele Chancen erarbeitet. Die zweite
Halbzeit war dann deutlich schwerer, aber wir haben hinten gut gestanden.
Dadurch haben wir jetzt eine gute Möglichkeit auf das Viertelfinale."