Gruppe C

Slowenien setzt auf Kampfgeist

Ex-Austro-Legionär Kek will als Trainer "Gutes schaffen"

Slowenien kommt mit dem Nimbus des Riesentöters zur Fußball-WM nach Südafrika. Im Qualifikations-Play-off boxte das kleinste aller Teilnehmerländer den EM-Halbfinalisten Russland aus dem Bewerb und buchte damit zum zweiten Mal nach 2002 ein Ticket für die WM-Endrunde. Acht Jahre nach dem sang- und klanglosen Aus in Japan/Südkorea hat Slowenien Wiedergutmachung im Sinn. Und setzt in Gruppe C im Kampf mit England, den USA und Algerien auf Tugenden wie Kampfgeist und Zusammenhalt.

Zahlreichen Legionären
Drei Niederlagen gegen Spanien, Südafrika und Paraguay, 2:7 Treffer, Krach im Team und ein zurückgetretener Trainer Srecko Katanec sind als unrühmliche Bilanz der WM 2002 geblieben. Mit einem eingeschworenen Kollektiv aus zahlreichen Legionären, aber ohne echte Stars soll die Scharte nun ausgebügelt werden. Teamchef Matjaz Kek schwelgte freilich bereits nach erfolgter Qualifikation im siebenten Himmel: "Für Slowenien ist ein Traum Wirklichkeit geworden."

Öffentlichen Kritik
Nach seiner Ernennung 2007 geriet Kek, der zwischen 1984 und 1994 in Österreich bei Spittal/Drau und dem GAK kickte, allerdings schnell ins Visier der öffentlichen Kritik. Den Fans machte er es auch nicht leicht: Ein 0:0 gegen Albanien und in der Folge drei Niederlagen ließen ihn bald zum Gespött der Fußballnation werden. Doch der einstige Libero Kek blieb seiner Ordnungspolitik in der Defensive treu, formte ein gut geschmiertes 4:4:2 und meisterte nicht zuletzt dank der starken Abwehr um Goalie Samir Handanovic (Udinese) die Qualifikation: In Zehn Spielen erhielt man nur vier Gegentreffer, lediglich die Niederlande, die allerdings nur acht Partien absolvierten, konnten diese Marke unterbieten (2).

Kapitänsrolle
Im Mittelfeld vertraute Kek Robert Koren, der beim englischen Premier-Leauge-Aufsteiger West Bromwich Albion unter Vertrag ist, die Kapitänsrolle an, im Sturm stehen der bekannteste Spieler, Milivoje Novakovic vom 1. FC Köln, und Zlatko Dedic (VfL Bochum) bereit. Letzterer erzielte das Goldtor beim 1:0-Heimsieg im Play-off-Rückspiel gegen Russland.

Hoffnungen
Die Hoffnungen auf das Achtelfinale sind intakt. "Ich glaube, dass wir das Zeug dazu haben", sagte Koren. In den Worten von Kek: "Wir haben Disziplin und große Motivation. Wir sind ein kleines Land, aber wir haben die Chance, etwas Gutes zu schaffen."

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