Die Initiatoren der Super League haben ihre Pläne nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zugunsten des Projekts konkretisiert.
Im Männerfußball geht es um ein dreistufiges Ligen-System mit 64 Vereinen, bei den Frauen sollen in zwei Ligen insgesamt 32 Clubs mitspielen. Einer der Kernpunkte der neuen Wettbewerbe sei, dass die Fans alle Spiele "live und kostenlos über eine neue digitale Streaming-Plattform verfolgen" können, teilte die Agentur A22 am Donnerstag mit.
Star League als Prunkstück geplant
Der geplante neue Europacup ähnelt grundsätzlich dem bestehenden UEFA-System aus Champions, Europa und Conference League. Geplant sind künftig eine Star League als Prunkstück, eine Gold League als Mittelbau und eine Blue League an der Basis. Die Matches sollen immer unter der Woche stattfinden. Während die ersten beiden Ligen aus je 16 Clubs bzw. zwei Achtergruppen bestehen, spielen in der Blue 32 Mannschaften in vier Pools. In der Gruppenphase gibt es somit für jeden Teilnehmer sieben Gegner und insgesamt 14 garantierte Spiele.
Während in den beiden oberen Ligen die ersten Vier aufsteigen und das Viertelfinale bilden, kommen in der dritten Leistungsstufe nur die ersten Zwei pro Pool weiter. In der Star und Gold League steigen jeweils die Gruppenletzten ab. Dafür steigen die Gold-Finalisten in die Star-Riege auf. Das Gleiche gilt für die Blue-Endspielteilnehmer, die sich "vergolden". Dafür fallen jedes Jahr 20 Teams wieder aus der Blue League heraus und werden durch Vereine ersetzt, die sich über die nationalen Meisterschaften qualifizieren.
Offener Zugang zu dem Ligasystem
Die Agentur 22 betonte den offenen Zugang zu dem Ligasystem mit der Basis von sportlichem Erfolg, Auf- und Abstieg sollen jährlich stattfinden. "Der Fußball ist frei", sagte frühere RTL-Manager Bernd Reichart für A22 während einer Präsentation zu Mittag. Der freie Zugang vereine "Milliarden von Fans". Die Finanzierung dafür solle über Werbung sichergestellt werden. Reichart betonte, das Super-League-Modell solle "innerhalb der europäischen Fußball-Familie" existieren.
Als Unterstützer gelten bisher allerdings nur Real Madrid und der FC Barcelona, am Donnerstag kam zunächst kein weiterer Club dazu. Das Super-League-Modell würde die Wettbewerbe der UEFA verdrängen. Die nationalen Ligen würden nicht angetastet werden, meinte Reichart. "Es gibt Vereine, die sehr interessiert sind", sagte er. Sofort Namen zu nennen, würde aber den Fußball teilen, das sei nicht die Absicht.