Erster Trainerwechsel

Innsbruck feuert Trainer Kogler

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Schlusslicht Wacker reagiert auf Talfahrt, trennt sich von Trainer Walter Kogler.

Fußball-Bundesligist Wacker Innsbruck hat in der sportlichen Krise die Notbremse gezogen. Das Tabellenschlusslicht trennte sich am Mittwoch mit sofortiger Wirkung von seinem Trainer Walter Kogler. Spätestens kommende Woche soll ein Nachfolger für den 44-jährigen Kärntner präsentiert werden. Vorerst übernimmt der bisherige Amateurtrainer Werner Löberbauer interimistisch das Kommando.

Krise
Kogler hatte die Innsbrucker 2010 zurück in die Bundesliga geführt. Zuletzt ist der Club aber in die Krise gerutscht. Nach sieben Niederlagen in Folge fehlen den Tirolern bereits vier Punkte auf den Vorletzten Wr. Neustadt. Drei Zähler stehen aus den ersten elf Ligaspielen zu Buche. Noch in der vergangenen Länderspielpause Anfang September hatte der Wacker-Vorstand Kogler das Vertrauen ausgesprochen.

"Hat nicht mehr funktioniert"
Fünf Wochen und fünf Niederlagen später erhielt Kogler - sein Vertrag läuft bis Saisonende - die Dienstfreistellung. Der Vorstandsbeschluss dafür wurde laut Wacker-Obmann Kaspar Plattner am Mittwochvormittag einstimmig getroffen. "Ich mache ihm keinen Vorwurf, er hat viel für den Verein getan", betonte Plattner. "Zuletzt hat es aber nicht mehr funktioniert. Wenn die Punkte ausbleiben, bleibt einem nichts anderes mehr übrig. Der Druck ist zu groß geworden."

Nachfolger wird gesucht
Ein Nachfolger soll laut Plattner "sobald wie möglich" präsentiert werden. Dass es sich diese Woche noch ausgeht, bezweifelt der Clubchef allerdings. Plattner: "Wir sind schon schnell, so schnell aber auch nicht." In der Favoritenrolle befindet sich der langjährige Wacker-Spieler Michael Streiter, derzeit beim Zweitligisten SV Horn engagiert. Spießen könnte es sich an den Ablösemodalitäten.

Streiter besitzt ebenso wie die Alternative Roland Kirchler beim Westligisten Wattens einen gültigen Vertrag. Jener von Streiter läuft bis Saisonende, viel Geld will und kann der FC Wacker für seinen neuen Trainer aber nicht in die Hand nehmen. "Ich bin eher nicht dafür, Ablöse zu zahlen", erklärte Plattner. "Es gibt einige Kandidaten, mit denen wir uns in den nächsten Tagen und vielleicht auch noch nächste Woche zusammensetzen werden."

Koglers Auf- und Abstieg
Kogler hatte bei den Tirolern im Sommer 2008 nach dem Abstieg in die Zweitklassigkeit Helmut Kraft beerbt. Davor war der Ex-Internationale erfolgreich beim damaligen Zweitligisten DSV Leoben tätig. Im Februar 2011 verlängerte Kogler seinen Vertrag in Innsbruck bis Sommer 2013.

Im Frühjahr war der Kärntner nach zwei starken Bundesliga-Jahren mit Wacker sogar bei den Großclubs Red Bull Salzburg und Austria Wien im Gespräch gewesen. Wenige Monate später ist Kogler als erster Bundesliga-Trainer der neuen Saison seinen Job los. Plattner: "Es geht hier nicht um einzelne Personen, sondern ausschließlich um das Wohl des FC Wacker Innsbruck."

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