Wilde Gerüchte

"kicker": Magath muss sofort gehen

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Tönnies wollte den Trainer angeblich sofort feuern, doch dann kam der CL-Erfolg.

Der Aufstieg des FC Schalke 04 ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League ist vor und nach der Mittwoch-Partie gegen Valencia CF von Meldungen über den vorzeitigen Abschied von Felix Magath begleitet worden. Wie nun das deutsche Fachmagazin "kicker" in seiner Ausgabe vom Donnerstag berichtete, will sich der Vizemeister sofort und nicht erst zum Saisonende von seinem Coach und Manager trennen. Nach Informationen der BILD-Zeitung dürfte daraus aber erst einmal nichts werden.

Rehhagel könnte vorerst übernehmen
"Wir müssen die Reißleine ziehen. Völlig unabhängig von der Champions League. Im ganzen Verein brennt es lichterloh", sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies dem "kicker". Laut Medienberichten wäre Griechenlands deutscher Ex-Teamchef Otto Rehhagel Favorit für eine Interimslösung. Magath war nach eigenen Angaben nach dem Aufstieg in Viertelfinale am Mittwoch nicht über die Entwicklung informiert.

Definitive Entscheidung für Montag erwartet
"Davon weiß ich nichts. Mit mir hat keiner gesprochen", meinte der 57-Jährige, der weiterhin davon ausgeht, dass er seinen Vertrag bis 2013 erfüllen darf. Er mache hier seine Arbeit und werde das auch weiter tun. "Diese Nebengeräusche interessieren mich nicht." Auf der turnusmäßigen Montagssitzung könnte die Ära Magath zu Ende gehen.

BILD: Magath bleibt doch Schalke-Coach
Das Chaos auf Schalke ist damit jedenfalls perfekt. Tönnies wollte Magath nicht erst im Sommer feuern, berichtete die BILD-Zeitung. Er soll die letzte Zeit mit Magath sogar als "verlorenes Jahr" bezeichnet haben und auf den sofortigen Rauswurf gedrängt haben.

Die Aufstiege in das DFB-Cupfinale und das Viertelfinale der Champions League könnten die geplante Kündigung aber vorerst verhindert haben. Trotzdem sitzt der Trainer dank der Bundesliga-Misere weiter auf einem wackeligen Stuhl. Schon das Spiel gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15:30) könnte zum Stolperstein werden.

Fans und Spieler "Pro Magath"
Auf das Vertrauensverhältnis zum Aufsichtsrat angesprochen, reagierte der Trainer so: "Fragen sie doch den Aufsichtsrat und nicht mich. Ich verhalte mich korrekt und mache meine Arbeit, so gut ich kann." Vor und während des Spiels gegen die Spanier hatten tausende S04-Fans in der Arena mit Sprechchören und Transparenten mit der Aufschrift "Pro Magath" ihre Sympathie für den Coach bekundet.

Nicht nur von den Fans und aus dem Internet ("Wenn Magath gehen muss, ist das einer der größten menschlichen Skandale" oder "Der Vorstand muss raus! Zum Saisonende oder vielleicht sofort") schwappte eine Welle der Sympathien auf den Franken ein, sondern auch seine Spieler halten zu ihm. "Ich will nicht im Nebel herumstochern. Ich gebe zu bedenken, dass wir uns mitten in der Saison befinden", meinte Abwehrrecke Christoph Metzelder stellvertretend.

Cashcow Europacup
Obwohl die finanziell angeschlagenen "Königsblauen" in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpfen, hat die Mannschaft Magaths dem Verein in dieser Saison durch die Erfolge in Europa schon eine Menge Geld eingebracht. Durch den Erfolg in der Champions League steigerte der Vizemeister seine Europacup-Einnahmen um 3,3 auf mittlerweile 17,1 Mio. Euro. Diesen Betrag garantiert ihnen der UEFA-Prämientopf. Als DFB-Cup-Finalist darf der Berlin-Fahrer mit weiteren Millionen-Einnahmen aus dem nationalen Pokal rechnen.

Magath fehlte am Donnerstag beim Vormittagstraining, das von dessen Assistenten Seppo Eichkorn und Bernd Hollerbach geleitet wurde. Das muss allerdings nichts bedeuten, da dies auch schon zuvor nach Pflichtspielen oftmals der Fall gewesen war.

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